Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten kennen nach der Entscheidung der OPEC+ Gruppe die Fördermengen bis auf weiteres unverändert zu lassen und einem neuen Dronenangriff auf saudische Ölanlagen kein Halten mehr und steigen immer weiter an. In Folge starten leider auch die Heizöl-Notierungen mit weiteren kräftigen Aufschlägen in die neue Handelswoche.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 70,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 67,30 Dollar. Der Euro verliert im Vergleich zum US-Dollar weiter an Wert und wird heute Morgen nur noch zu Kursen knapp unterhalb der 1,19-Dollar-Marke gehandelt.
Die Rallye an den Ölmärkten setzt sich leider weiter fort. Nachdem die Brent-Futures vor rund fünf Monaten noch bei deutlich unter 40 Dollar pro Barrel notierten, stehen nun deutlich mehr als 70 Dollar pro Fass angeschrieben.
Neue Dynamik erhielten die Rohölpreise natürlich durch die völlig unerwartete Entscheidung der OPEC+ Gruppe, die Fördermengen auch in den nächsten Wochen unverändert zu belassen und somit das Angebot weiter knapp zu halten. Zusätzlich will auch Saudi-Arabien seine freiwillige Kürzung von einer Million Barrel pro Tag zunächst bis Ende April weiter fortführen.
Auftrieb erhalten die Futures zuletzt auch immer wieder von neuen Unruhen im Nahen Osten. Am Wochenende gab es nach Medienberichten erneut einen Drohnen-Angriff auf saudische Ölanlagen durch Houthi-Rebellen aus dem Jemen, der aber wohl abgewehrt werden konnte.
Auch die am Freitag veröffentlichten Konjuntkurdaten fielen wieder überwiegend gut aus. So wurden per Februar in den USA außerhalb der Landwirtschaft 379.000 neue Jobs gemeldet. Erwartet wurden nur 182.000 neue Stellen, nach 166.000 im Januar . Die Arbeitslosenquote sank dabei von 6,3 auf 6,2 Prozent. Auch in der deutschen Industrie ging es im Januar etwas aufwärts. Hier stiegen die Arbeitsaufträge um 1,4 Prozent, nachdem es im Vormonat noch ein Minus von 2,3 Prozent gegen hatte.
Dem Euro nützte dies allerdings nichts, denn dieser verlor im Vergleich zum US-Dollar auch am Freitag weiter an Wert und heute morgen fällt unsere Gemeinschaftswährung erstmals seit November sogar unter die 1,19-Dollar-Marke. Haupttreiber für die Dollarkäufe sind zunehmende Wachstums- und Inflationserwartungen in den USA, sowie die leider wieder deutlich steigenden Corona-Neuinfektionen in Europa.
Erneut also äußerst schlechte Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise zum Wochenstart mit weiteren kräftigen Aufschlägen in den Handel gehen. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von gut einem bis eineinhalb Cent pro Liter erwarten. Dass die Ölheizer aufgrund der Preisentwicklung der letzten Monate enttäuscht und zurückhaltend sind, ist absolut verständlich und nachvollziehbar. Bleibt nur zu hoffen, dass sich der Trend bald wieder umkehrt. Die Aussichten dafür sind aus heutiger Sicht aber alles andere als gut.