Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich im gestrigen Handelsverlauf weiter verteuert und die Brentöl-Futures erstmals seit zweieinhalb Monaten wieder die 80-Dollar-Marke übersprungen. Aufgrund von deutlichen Währungsgewinnen werden die Heizöl-Notierungen heute aber kaum verändert in den Tag starten.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ weiterhin bei 80,40 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung August kostet zur Stunde 757 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar kräftig zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1140 Dollar gehandelt.
Am Ölmarkt haben die Bullen das Zepter derzeit fest in der Hand. Trotz preisdrückend ausgefallener API-Ölbestandsdaten zogen die Rohölpreise auch gestern weiter an. Die Händler sind anscheinend nun doch zu der Überzeugung gekommen, dass die globale Nachfrage, trotz der eher schwachen chinesischen Konjunktur, auf relativ hohem Niveau bleiben wird und gleichzeitig das zur Verfügung stehende Angebot aufgrund der Kürzungen von OPEC+ und Saudi-Arabien abnehmen wird. Auch aus Russland kam zuletzt weniger Öl auf den Markt, sodass in den nächsten Wochen allgemein eine Unterversorgung erwartet wird. Dies bestätigte auch der am Dienstag veröffentlichte Monatsbericht der Energy Information Administration (EIA). Heute werden die Pendants der OPEC und der Internationalen Energieagentur (IEA) erwartet.
Die Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) wirkten sich wie die API-Zahlen kaum auf die Preisfindung aus, obwohl auch diese eindeutig bearish, also preisdrückend ausgefallen sind. Bei Rohöl und Destillaten gab es einen deutlichen und unerwarteten Aufbau von 5,9 bzw. 4,8 Millionen Barrel, gleichzeitig fiel die Gesamtnachfrage deutlich um 2,5 auf nur noch 18,7 Millionen Barrel pro Tag zurück. Die Ölproduktion ging hingegen nur um 0,1 Mio. Fass zurück.
Auch die heute Morgen veröffentlichten schwachen Außenhandelszahlen aus China wirkten sich bislang nicht auf die Ölpreise aus. Die Importe fielen per Juni um 6,8 Prozent, die Exporte sogar um 12,4 Prozent. Hier wurde von den Analysten sogar ein leichtes Plus prognostiziert.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum Dollar einen kräftigen Satz nach oben machen, nachdem die US-Verbraucherpreise per Juni im Vergleich zum Vorjahr nur noch um 3,0 Prozent angestiegen sind. Die Analysten hatten im Vorfeld mit 3,1 Prozent gerechnet. Auch der Kern-Verbraucherpreisindex fiel besser aus als erwartet, sodass die US-Notenbank die Zinsen eventuell vorerst nicht weiter anheben muss.
Dank der Währungsgewinne werden die Heizölpreise hierzulande heute stabil, eventuell sogar mit leichten Abschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Das Interesse am Heizölkauf bleibt in diesen Tagen aber weiter eher gering, sodass auf aufgrund der CO2-Abgabenerhöhung zum 01.01.2024 mit einem heißen Herbst zu rechnen ist. Wer jetzt bestellt, der kann kaum etwas falsch machen und mit einer relativ kurzen Lieferzeit rechnen.