Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern wieder einmal recht uneinheitlich entwickelt. Bei Rohöl fielen die Kurse, Gasöl wurde hingegen nach oben gehandelt. Insgesamt blieben die Veränderungen aber im Rahmen, sodass die Heizöl-Notierungen heute aller Voraussicht nach nur wenig verändert in den Handel starten werden.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 82,60 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung März kostet zur Stunde 806 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar erneut nur knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0660 Dollar gehandelt.
Wenig Neues gibt es derzeit vom Ölmarkt zu berichten. Hier hat sich eine Art Patt eingestellt. Während die kräftige Nachfrageerholung aus China und die Reduzierung der russischen Ölförderung die Rohölpreise stützen, drücken die latenten Sorgen um die globale Konjunkturentwicklung auf die Notierungen. Diese sind durchaus berechtigt, denn die Teuerungsraten gehen nur langsam zurück und zwingen die Notenbanken, die Zinsen in nächster Zeit weiter anzuheben, was sich natürlich entsprechend negativ auf die Wirtschaft auswirken wird.
Ein weiterer bearisher Faktor ist die Wiederaufnahme der venezolanischen Ölexporte. Sollten die Sanktionen hier weiter gelockert werden, hätte das Land sicherlich großes Potenzial, die auf der Angebotsseite wohl bald entstehende Lücke zu schließen.
Nachdem in den USA am Montag der President`s Day gefeiert wurde, werden die Ölbestände in dieser Woche einen Tag später als üblich veröffentlicht. Neben den API-Daten wird heute auch der Ifo-Geschäftsklimaindex und das Sitzungsprotokoll der letzten US-Notenbanksitzung erwartet.
Am Devisenmarkt konnte der Euro gestern im Vergleich zum US-Dollar nicht von guten Konjunkturdaten aus der EU profitieren. Der ZEW Konjunkturerwartungsindex stieg per Februar zum fünften Mal in Folge auf nun 29,7 Punkte an, die Erwartung lag lediglich bei 22,3 Zählern. Auch der Einkaufsmanagerindex aus dem Dienstleistungssektor konnte die Prognose mit 53 Punkten übertreffen, während der Wert aus der Industrie leicht enttäuschte.
Die Heizölpreise hierzulande werden wohl auch heute den Seitwärtstrend der letzten Tage fortsetzen. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein leichtes Minus in einer Größenordnung von einem halben Cent pro Liter erwarten. Somit bleiben die Notierungen auf dem niedrigsten Niveau seit knapp einem Jahr und es bietet sich vor allem für sicherheitsorientierte Ölheizer eine gute Kaufgelegenheit. Die Lieferzeiten gehen weiter langsam nach unten.