Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern zum Wochenstart wieder einmal uneinheitlich entwickelt. Während sich Rohöl erneut fester gezeigt hat, ist Gasöl weitgehend stabil geblieben. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen heute aller Voraussicht nach wenig verändert in den Tag starten.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 86,30 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung März kostet zur Stunde 850 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0680 Dollar gehandelt.
Am Ölmarkt drängt sich in letzter Zeit wieder verstärkt die Sorge vor einem knapp werdenden Ölangebot in den Vordergrund. Entsprechend haben sich die Rohölpreise immer weiter verteuert und stehen derzeit auf dem höchsten Niveau seit Ende Januar.
Die Erwartung, dass die Nachfrage in China weiter deutlich zunehmen und die OPEC+ die Fördermengen nicht erhöhen wird, lässt derzeit zumindest keinen Spielraum für größere Kursrückgängen.
Gestern hat sich dazu auch der Chef des Ölkonzerns Chevron, Mike Wirth, dazu geäußert und dieser schätzt die Lage derzeit aufgrund der geringen Reservekapazitäten als „gefährlich“ ein.
Dies und die Tatsache, dass der saudische Ölkonzern seine Preise für die April-Lieferungen nach Europa und Asien erhöht hat, brachte gestern einen Richtungswechsel, denn bis in die Mittagsstunden hinein gaben die Futures zunächst nach.
Heute warten die Marktteilnehmer auf neue Ölbestandsdaten aus den USA, die aber erst nach US-Börsenschluss veröffentlicht werden. Bis dahin ist mit keinen größeren Kursschwankungen zu rechnen.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar auch gestern wieder leichte Gewinne erzielen. Dabei profitierte unsere Gemeinschaftswährung von Äußerungen aus EZB-Kreisen, die auch in nächster Zeit deutliche Zinsanhebungen erwarten lassen. Der österreichische Notenbankchef Holzmann ist zum aktuellen Zeitpunkt sogar dafür, den Leitzins in den nächsten vier aufeinanderfolgenden monatlichen EZB-Sitzungen um jeweils 0,5 Prozent, also dann insgesamt um 2 Prozent anzuheben.
Die Heizölpreise hierzulande werden heute aller Voraussicht nach weitgehend stabil bleiben. Zumindest lassen aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen aus morgendlicher Sicht lediglich ein kleines Minus von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Das Interesse an einem Heizölkauf hat in letzter Zeit permanent abgenommen und auch die Kaufaktivität ist eher gering. Wer knapp bei Tank ist und auf der sicheren Seite stehen will, sollte das aktuell immer noch relativ attraktive Preisniveau zur rechtzeitigen Bevorratung nutzen.