Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern uneinheitlich entwickelt. Während die Rohöl-Futures nachgegeben haben, ging es mit den Gasölpreisen leider nach oben. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit Aufschlägen in den heutigen Handelstag starten.
Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei knapp 84 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Dezember kostet zur Stunde 903 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar weiter leicht zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0345 Dollar gehandelt.
In den nächsten Tagen stehen am Ölmarkt einige wichtige Termine an, die bereits jetzt ihren Schatten voraus werfen. So treffen sich die OPEC+ Staaten am kommenden Sonntag, um über die künftigen Fördermengen zu diskutieren. Hier brodelt die Gerüchteküche derzeit sehr heftig. Nachdem in der letzten Woche eine Produktionsanhebung dementiert und zum Wochenstart eher eine weitere Kürzung als wahrscheinlich erachtet wurde, hieß es gestern, dass es voraussichtlich zu keiner Änderung kommen wird.
Zweites wichtiges Thema ist und bleibt der Preisdeckel auf russisches Öl. Die EU kann sich bislang nicht auf eine gemeinsame Preisspanne einigen und sollte es dabei bleiben, wird das neue EU-Embargo auf russische Lieferungen über den Seeweg ohne eine mögliche Ausnahme umgesetzt.
Währenddessen rücken Russland und China zumindest wirtschaftlich immer näher zusammen, vor allem natürlich auf dem Energiesektor. Bereits jetzt sind die chinesischen Energieimporte aus Russland mengenmäßig um 10 Prozent angestiegen und dies soll nach den Wünschen beider Seiten noch ausgebaut werden.
Ob China aber künftig eher mehr oder weniger Öl benötigt, ist derzeit ein weiterer Punkt der die Märkte bewegt. Auch wenn die Corona-Neuinfektionen zuletzt zumindest nicht weiter zugenommen haben, geht man davon aus, dass sich das Wirtschaftswachstum in nächster Zeit bestenfalls deutlich verlangsamen wird.
Die gestern veröffentlichten Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) fielen gemischt aus. Deutlichen Abbauten bei Rohöl stand ein unerwartet kräftiger Zuwachs bei Destillaten und Benzin gegenüber. Heute werden die Vergleichszahlen des Department of Energy (DOE) erwartet.
Am Devisenmarkt ist der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern leicht zurückgefallen. Ein Faktor war hier sicherlich der etwas schwächer als erwartet ausgefallene Verbraucherpreisindex aus Deutschland. Hier betrug die Teuerung im November „nur“ noch 10 Prozent, während die Analysten im Vorfeld mit 10,4 Prozent gerechnet hatten. Heute wird der Wert für die komplette EU erwartet.
Die Heizölpreise haben gestern etwas angezogen und werden sich wohl auch heute weiter leicht verteuern. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus ein einer Größenordnung von durchschnittlich gut einem Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage hat kräftig zugelegt, da sich derzeit ein Ende des Abwärtstrends abzeichnet. Entsprechend bleiben die Lieferzeiten auf einem hohen Niveau, sodass Ölheizer mit knappem Tankvorrat unbedingt rechtzeitig bestellen sollten.