Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern recht uneinheitlich entwickelt. Während die Rohöl-Futures weiter leicht unter Druck blieben, haben die Gasölkurse angezogen. In Folge starten auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit leichten Aufschlägen.
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei gut 84 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung September kostet zur Stunde 911 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0860 Dollar gehandelt.
Am Ölmarkt bleiben die Futures weiterhin auf Richtungssuche. Der August hat nach dem starken Anstieg im Juli bislang recht stabile Rohölpreise gebracht, ebenso bei Gasöl. Hier ist die Schere aber zuletzt wieder etwas auseinandergegangen, wie auch gestern. Die Rohölpreise gaben nach, während es bei dem Vorprodukt von Heizöl bzw. Diesel weitere Aufschläge gab. Grund hierfür könnten die global knappen Vorräte bei Dieselkraftstoff sein, die wiederum einer mangelnden Ausbeute aufgrund leichterem Rohöls ist. Dies ist wiederum dadurch begründet, dass derzeit weniger Öl aus Saudi-Arabien und Russland kommt, das tendenziell schwerer ist und somit im Verhältnis mehr Destillate raffinieren lässt.
Die gestern nach US-Börsenschluss veröffentlichten US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) fielen tendenziell bullish, also preistreibend aus. Es wurden Abbauten bei Rohöl und eben Destillaten vermeldet, bei Benzin gab es einen unerwarteten Aufbau, der von den Börsianern um diese Jahreszeit aber nicht mehr so stark gewichtet wird. Heute gegen 17 Uhr stehen die wesentlich umfang- und einflussreicheren Zahlen des Department of Energy (DOE) auf der Agenda.
Am Devisenmarkt musste der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar gestern deutliche Verluste hinnehmen, die mit einem Anstieg der Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen begründet wurden. Dieser ist wohl auf das anstehende Notenbanktreffen in Jackson Hole zurückzuführen, von dem sich die Marktteilnehmer neue Hinweise auf eventuell weitere Zinsanhebungen durch die US-Notenbank erwarten.
Auch aufgrund dieser Währungsverluste, vor allem aber wegen der gestiegenen Gasöl-Notierungen werden die Heizölpreise hierzulande heute mit Aufschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von einem halben bis einem Cent pro Liter erwarten. Insgesamt hat der August auch hier bisher eine recht stabile Seitwärtsbewegung gebracht und es ist aus heutiger Sicht durchaus wahrscheinlich, dasss diese auch noch in den nächsten Tagen Bestand haben wird.