Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag im Laufe des Handels deutliche und stetige Gewinne verbuchen können, die heute Morgen im asiatischen Handel bislang auch bestätigt werden. In Folge starten die Heizöl-Notierungen hierzulande leider mit Aufschlägen in die neue Woche.
Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 68,45 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 65,20 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar weiter zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2130 US-Dollar gehandelt.
Obwohl die gehackte US-Pipeline mittlerweile wieder vollständig in Betrieb und die Corona-Lage in Indien und einigen weiteren asiatischen Ländern weiter sehr besorgniserregend ist, konnten die Rohölpreise am Freitag vom Start weg überraschenderweise schöne Gewinne erzielen.
Dabei wurden diese sicherlich auch von den weiter anziehenden Aktienmärkten getrieben. Diese befinden sich nach wie vor im Aufwind, obwohl die Inflationsängste in den USA in letzter Zeit nicht weniger geworden sind und auch die jüngsten Wirtschaftsindikationen nicht unbedingt überzeugt haben.
So wurde das US-Verbrauchervertrauen der Universität Michigan per Mai am Freitag nur mit 82,8 statt wie erwartet 90,4 Punkten veröffentlicht und auch die US-Industrieproduktion lag per April mit einem Plus von 0,7 Prozent unter der Prognose von einem Prozent.
Sorgen bereitet den Ölhändlern aber mit Sicherheit der Krieg zwischen Israel und der Hamas, der sich unter Umständen auch auf andere Länder ausbreiten könnte. Derzeit sieht es nicht danach aus, als könnten die bisherigen Vermittlungsversuche erfolgreich sein. Hier muss die Entwicklung sicherlich genau beobachtet werden.
Ansonsten sei noch der wöchentliche Baker-Hughes-Bericht zu erwähnen, der Auskunft über die Entwicklung der aktiven US-Bohranlagen gibt. Diese sind im Vergleich zur Vorwoche um 8 auf nunmehr 352 Einheiten angestiegen, was natürlich auf die in den letzten Wochen und Monaten deutlich gestiegenen Ölpreise zurückzuführen ist.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar schöne Gewinne erzielen und dabei wohl ebenfalls von der allgemein guten Börsenstimmung profitieren. Der „Greenback“ war als „sicherer Hafen“ zuletzt weniger gefragt. Außerdem profitierte unsere Gemeinschaftswährung von den nicht unbedingt überzeugenden US-Konjunkturdaten.
Trotz der leichten Währungsgewinne werden die Heizölpreise hierzulande leider mit Aufschlägen in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von einem halben bis zu knapp einen Cent pro Liter erwarten. Somit setzt sich der Aufwärtstrend der letzte Wochen aller Voraussicht nach weiter fort. Da die Aussichten auf eine generelle Preiswende sehr trübe bleiben, sollten gerade sicherheitsorientierte Ölheizer die Bevorratung nicht auf die lange Bank schieben und möglichst frühzeitig bestellen.