Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben im Vorfeld des heute beginnenden Treffens der OPEC+ Gruppe wieder etwas angezogen und auch heute Morgen zeigen die Kurspfeile schon wieder nach oben. In Folge werden die Heizöl-Notierungen mit leichten bis moderaten Aufschlägen in den heutigen Tag starten.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 64,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 61,50 Dollar. Der Euro verliert im Vergleich zum US-Dollar leicht an Wert und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2060 US-Dollar gehandelt.
Im Vorfeld des heute beginnenden Treffens der OPEC+ Gruppe steigt die Spannung und Spekulationen haben wie üblich Hochkonjunktur.
Ersten Gerüchten zufolge sollen die aktuellen Förderquoten beibehalten werden, da die Märkte und die wirtschaftliche Erholung noch zu unsicher sind. Ob es tatsächlich zu dieser Entscheidung kommt, ist aber alles andere als sicher. Beim letzten Treffen sorgte ja Saudi-Arabien mit der Ankündigung einer eigenmächtigen Förderreduzierung für eine große Überraschung. Die Vielzahl der Marktteilnehmer erwartet eigentlich eine Anhebung um mindestens 0,5 Millionen Fass pro Tag.
Gestern tagte bereits das Joint Ministerial Monitoring Committee (JMMC), das entsprechende Entscheidungsvorlagen ausarbeiten und vorlegen soll. Bislang sind von diesem Treffen aber noch keine Informationen durchgesickert.
Preistreibend wirkte auch die Ankündigungen in einigen US-Bundesstaaten, die Coronabeschränkungen zu lockern bzw. weitgehend aufzuheben. So soll es beispielsweise in Texas, das ja einen sehr hohen Ölbedarf hat, schon bald keine Maskenpflicht mehr geben. US-Präsident Biden hat zudem in Aussicht gestellt, dass bis Ende Mai alle Erwachsenen geimpft werden können. Ursprünglich war man hier von Ende Juli ausgegangen.
Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten fielen gemischt aus und hatten keinen größeren Einfluss auf das Handelsgeschehen am Ölmarkt. Ebensowenig die US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE). Hier gab es zwar einen enormen Aufbau von über 20 Millionen Barrel bei den Rohölvorräten, dafür aber auch einen noch größeren Rückgang bei den Produkten. Aufgrund der kältebedingten Ausfälle und Verschiebungen sind die Zahlen aber nicht sehr aussagekräftig.
Am Devisenmarkt konnte der Euro gestern zunächst etwas zulegen und dabei von einem besser als erwartet ausgefallenen EU-Einkaufsmanagerindex aus dem Dienstleistungssektor profitieren. Danach fiel unsere Gemeinschaftswährung im Vergleich zum US-Dollar zunächst deutlich zurück, konnte sich dann aber wieder etwas erholen und dabei von schwachen US-Arbeitsmarktdaten profitieren.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute leider wieder etwas anziehen. Dies lassen zumindest aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen aus morgendlicher Sicht so erwarten. Die Aufschläge sollten dabei in etwa bei rund einem halben Cent pro Liter liegen. Dies kann sich aber im Laufe des Tages natürlich schlagartig ändern, wenn erste Ergebnisse vom OPEC-Treffen bekannt werden. Wann dies der Fall sein wird, ist aber nicht absehbar. Verbraucher sollten den Markt jetzt gut verfolgen!