Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben im gestrigen Handel eine Berg- und Talfahrt hingelegt und starten heute Morgen im Vergleich zum Vortag etwas fester. In Folge könnte es auch bei den Heizöl-Notierungen zu weiteren leichten Erhöhungen kommen.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei knapp 79 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde gute 76 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar zurück und wird heute Morgen knapp unterhalb der 1,13-Dollar-Marke gehandelt.
Das heute beginnende Treffen der OPEC+ Gruppe ist derzeit das bestimmende Thema am Ölmarkt. Die Rohölpreise suchten eine neue Richtung und zeigten sich gestern dabei sehr schwankungsanfällig, insgesamt tendierten die Futures aber eher nach oben.
Nicht ohne Grund, denn aus einer internen Marktanalyse der OPEC ging hervor, dass die erwartete Überversorgung im ersten Quartal doch nicht so groß sein könnte, wie ursprünglich erwartet worden war. Die Prognose wurde immerhin um 25 Prozent gesenkt, was nun wohl vom technischen Komitee des Produzentenbündnisses überprüft wird.
Zusätzlich sorgten Spekulationen über die russische Ölförderung für Käufe. Hintergrund sind dabei Zahlen zur Produktionsmenge im Dezember, die im Vergleich zum Vormonat konstant bei 10,9 Millionen Barrel pro Tag geblieben ist, obwohl im Zuge der allgemeinen Förderanhebung der OPEC+ Gruppe eine Erhöhung erlaubt bzw. möglich gewesen wäre.
Unabhängig davon gehen die meisten Analysten und Marktbeobachter davon aus, dass es zu keiner Änderung des Plans kommen und die Produktionsanhebung um monatlich 400.000 Barrel pro Tag auch im Februar fortgeführt werden wird. Ob diese dann auch tatsächlich umgesetzt werden kann, wird sich zeigen müssen. Sollte das nicht der Fall sein, wäre dies sicherlich ein Faktor, der die Ölpreise wieder nach oben treiben könnte.
Selbstverständlich gibt es aber noch andere Themen am Ölmarkt. Vor allem die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten werden von starkem Interesse sein. Heute Abend nach Börsenschluss meldet das American Petroleum Institute (API), morgen Nachmittag dann das Department of Energy (DOE).
Am Devisenmarkt konnte der US-Dollar im Vergleich zum Euro am Nachmittag zulegen, obwohl aus den Staaten eher schwache Konjunkturdaten veröffentlicht wurden und die Entwicklung an den Aktienmärkten weiter nach oben gerichtet blieb. Unsere Gemeinschaftswährung pendelt derzeit um die 1,13-Dollar-Marke.
Insgesamt also eher keine guten Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute mit leichten bis moderaten Aufschlägen in den Tag starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Das Interesse am Heizölkauf ist nicht zuletzt wegen der aktuell ungewöhnlich milden Temperaturen aktuell recht gering. Es soll in den nächsten Tagen aber wieder kälter werden, sodass dann auch die Nachfrage wieder steigen sollte.