Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben auch am Freitag keine großen Sprünge gemacht und nur wenig verändert geschlossen. Da auch von Währungsseite stabile Vorgaben kommen, werden die Heizöl-Notierungen heute ebenfalls ohne größere Ausschläge in die neue Handelswoche starten.
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 45,10 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 42,35 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar etwas verbessern und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1865 US-Dollar gehandelt.
Obwohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Samstagabend ein neues Rekordhoch bei den weltweiten Corona-Neuinfektionen vermeldet hat, starten die Rohölpreise auch heute wieder recht stabil in die neue Handelswoche. Es scheint so, als sei der Markt mittlerweile resistent gegen schlechte Nachrichten zu diesem Thema.
Stützend wirken hierbei aber auch neue Spannungen zwischen dem Iran und den USA, die vier iranische Öltanker beschlagnahmt haben, sowie die weiter zurückgehende Zahl an aktiven US-Bohranlagen. Nach einer kurzen Stabilisierungsphase wurde vom Dienstleistungsunternehmen Baker Hughes ein Rückgang von vier auf nun nur noch 172 Einheiten gemeldet. Damit ist die Zahl seit Jahresbeginn um fast 75 Prozent gefallen.
Auch die am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA fielen im Großen und Ganzen relativ gut aus. Das US-Verbrauchervertrauen, ermittelt von der Universität Michigan, lag per August bei 72,8 Punkten, während die Analysten lediglich 72 Zähler erwartet hatten. Auch Zahlen zur Produktivität und Kapazitätsauslastung lagen im Rahmen der Erwartungen. In der EU ging das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal wie prognostiziert um 12,1 Prozent zurück, während die Handelsbilanz mit 21,2 Milliarden Euro ein stärkeres Plus als erwartet verzeichnen konnte.
Wieder verstärkt in den Mittelpunkt des Interesses gerät in letzter Zeit der Handelsstreit zwischen den USA und China. Am Samstag hätte eigentlich ein Videotermin mit hochrangigen Vertretern bezüglich der Fortschritte des Handelsabkommens stattfinden sollen, das jedoch ohne Angabe von Gründe auf unbestimmte Zeit verschoben wurde.
Am Devisenmarkt gab es einen recht ruhigen Handel mit ebenfalls nur sehr geringen Kursausschlägen. Der Euro konnte im Vergleich zum US-Dollar im Laufe des Nachmittags etwas hinzugewinnen und auch heute Morgen bleibt es bei einer relativ festen Tendenz.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben weitgehend stabil in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht nur ein kleines Plus von maximal 0,2 Cent pro Liter erwarten. Nach wie vor ist die Nachfrage sehr gering, was jahreszeitbedingt nicht ungewöhnlich ist. Hinzu kommt, dass die meisten Heizöltanks bereits in den letzten Wochen und Monaten gefüllt worden sind. Wer Platz zum Nachtanken hat, sollte das aktuell äußerst attraktive Preisniveau aber unbedingt nutzen.