Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten können sich weiter nicht für eine Richtung entscheiden. Gestern gab es am Nachmittag einen deutlichen Rücksetzer, der wenig später fast wieder vollständig ausgeglichen wurde. In Folge wird es auch bei den Heizöl-Notierungen heute aller Voraussicht nach zu keinen größeren Veränderungen kommen.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 76,30 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Juli kostet zur Stunde 720 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar erneut nur knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0915 Dollar gehandelt.
China bleibt der große Unsicherheitsfaktor am Ölmarkt und ja nach Nachrichtenlage aus Fernost, werden die Rohölpreise nach oben oder unten gehandelt.
Zuletzt zeigten sich die Marktteilnehmer enttäuscht über die geringer als erwartet ausgefallene Zinssenkung, gestern am Nachmittag gab es dann eine Korrektur der Nachfrageerwartung durch die China National Petroleum Corporation (CNPC). Eine schwächer als erwartete Konjunkturentwicklung, sowie die zunehmende Zahl an E-Autos sind die Gründe, warum das Economic und Technologie Research Institute (ETRI) die Prognose für dieses Jahr von 743 auf 740 Millionen Tonnen zurückgenommen wurde.
Aber es gibt natürlich auch noch die Angebotsseite und auch hier immer wieder neue Situationen. So ist die Ölproduktion Norwegens im Mai weiter zurückgegangen, was aber angesichts der weltweiten Ölproduktion eher zu vernachlässigen ist. Wichtiger ist hier sicherlich, wann die Kirkuk-Ceyhan-Pipeline wieder in Betrieb gehen wird und die neuen Atom-Verhandlungen mit dem Iran verlaufen werden.
Ab heute rücken wieder die US-Ölbestände wieder in den Fokus der Händler. Heute Abend liefert das American Petroleum Institute (API) hierzu neue Zahlen, morgen am Nachmittag daAm Devisenmarkt gab es auch gestern wieder einen sehr ruhigen Handel mit wenig Kursbewegung im Umtauschverhältnis zwischen dem Euro und der Ölwährung US-Dollar. Heute warten die Marktteilnehmer auf eine Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem US-Kongress.
Die Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt bleiben also weitgehend stabil, sodass die Heizölpreise wohl auch heute keine größeren Kurssprünge vollziehen werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht geringe Abschläge in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Auch hierzulande kann von einem ruhigen Geschäft berichtet werden. Die Zahl der Marktbeobachter und auch die Kaufaktivität ist eher gering.