Ölpreise weiter im Seitwärtstrend – Heizölpreise wenig verändert!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im frühen Handel deutlich zulegen können, mussten die Gewinne im Laufe des Tages aber wieder abgeben und starten auch heute Morgen mit leichten Abschlägen. Bei den Heizöl-Notierungen dürfte dies heute zu wenig Veränderung, bestenfalls zu einem leichten Rückgang führen.

Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei knapp 82 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 80,30 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar immer weiter zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1310 US-Dollar gehandelt.

Am Ölmarkt hat sich die Lage in den letzten Tagen etwas beruhigt und die Rohölpreise bewegen sich seit mittlerweile rund sechs Wochen seitwärts. Auch gestern gab es sowohl bullishe, als auch bearish zu wertende Meldungen.

Der Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) fiel dabei eher neutral aus. Zwar wurde die Prognose zum globalen Ölnachfragewachstum für nächstes Jahr um 0,1 Millionen Barrel nach oben korrigiert, gleichzeitig verwies man aber auch auf die wieder stark steigenden Corona-Neuinfektionen auf der nördlichen Halbkugel. Zudem sollte sich das Angebot weiter der Nachfrage annähern, sodass der Bestandsabbau bald ein Ende haben dürfte. Derzeit liegen die Ölvorräte in den OECD-Ländern auf dem niedrigsten Stand seit Anfang 2015.

Mit zu dieser Entwicklung trägt sicherlich auch die US-Ölindustrie bei. Im monatlichen Produktionsbericht der Energy Information Administration (EIA) wurde die Förderprognose für die wichtigsten Schieferölregionen für November leicht nach oben korrigiert. Die Zahl der gebohrten, aber nicht fertig erschlossen Ölquellen wurde hingegen um 222 auf 5.104 zurückgenommen. Insgesamt sollte es hier aber auch in den nächsten Wochen und Monaten weiter bergauf gehen.
Es gab auch eine Reihe von neuen Konjunkturdaten, die fast durchweg positiv ausgefallen sind. Vor allem die US-Industrieproduktion konnte per Oktober um 1,6 Prozent und somit deutlich stärker als erwartet zulegen.
Die nach Börsenschluss vermeldeten API-Ölbestandsdaten fielen unterm Strich eher preistreibend aus. Zwar stiegen die Rohöl-Vorräte mit 0,7 Millionen Barrel etwas stärker als von den Analysten prognostiziert, dafür gingen die Benzin-Bestände um 2,8 Millionen Fass zurück. Heute Nachmittag werden dann die wichtigen Vergleichszahlen des Department of Energy (DOE) veröffentlicht.
 
Am Devisenmarkt setzt sich die Talfahrt des Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter fort. Gestern sprach sich Fed-Mitglied James Bullard für einen schneller als geplanten Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik aus. Dies stützte den Greenback, ebenso wie die in Summe recht gut ausgefallenen US-Konjunkturdaten.

Trotz der Währungsverluste werden die Heizölpreise hierzulande heute nur wenig verändert bis leicht fallend in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus von bis zu knapp einen halben Cent pro Liter erwarten. Während sich die Notierungen also weiter stabilisieren und die Nachfrage dabei auf einem recht moderaten Niveau verharrt, bleiben die Lieferzeiten hoch. Daher sollte der Tankvorrat gut im Auge behalten werden, denn Eillieferungen sind nicht mehr überall buchbar und wenn, dann mit entsprechend hohen Aufpreisen.