Ölpreise weiter kaum verändert – Heizölpreise auf Langzeittief

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich auch am Freitag weiter kaum verändert und sind in etwa auf Ausgangsniveau aus dem Handel gegangen. Da der Euro etwas an Wert verloren hat, könnten die Heizöl-Notierungen heute eventuell mit leichten Aufschlägen in die neue Woche starten.

Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 43,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde gut 40 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1770 US-Dollar gehandelt.

Angesichts der weltweit stark steigenden Corona-Infektionszahlen und der damit verbundenen Einschränkungen zeigen sich die Rohölpreise weiterhin erstaunlich stabil. Für den Ölmarkt sind vor allem die großen Märkte wie die USA, aber auch Indien von enormer Bedeutung und gerade hier zeichnet sich immer noch keine Entspannung ab. Neue Lockdown gibt es auch in Australien und den Philippinen.
Zudem werden die Fördermengen im Rahmen des OPEC-Förderabkommens in diesen Tagen wieder nach oben gefahren. Zu diesem Thema passen die Meldungen, dass der Irak auch im Juli wieder mehr gefördert hat, als dies vereinbart war und auch Russland bereits die Produktion schon eher angehoben hat.
In den USA ist eine Stabilisierung bei der Ölproduktion, aber auch bei der Zahl der aktiven Bohranlagen zu beobachten. In der vergangenen Woche gab es laut Baker Hughes 180 Einheiten und somit nur einen minimalen Rückgang, nachdem in der Vorwoche erstmals seit langem sogar ein leichter Anstieg zu verzeichnen war.
Die am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten fielen überwiegend schlecht aus. Das Bruttoinlandsprodukt innerhalb der EU ging im zweiten Quartal um 12,1 Prozent zurück und somit etwas stärker als erwartet. Vor allem in Spanien sieht es derzeit düster aus. In den USA leidet das Verbrauchervertrauen, das von der Universität Michigan ermittelt wird, unter den Folgen der Corona-Pandemie und fiel von 78,1 auf aktuell nur noch 72,5 Punkte zurück. Positiv überraschen konnte allerdings der Chicagoer Einkaufsmanagerindex, der per Juli mit 51,9 Punkten veröffentlicht wurde. Nach dem extrem schlechten Vormonatswert von 36,6 Zählern, erwarteten die Analysten lediglich 43,9 Punkte.

Dies gab dem US-Dollar am Devisenmarkt Aufwind, wobei dessen Erholung im Vergleich zum Euro schon im frühen europäischen Handel begann. Nach den extrem starken Gewinnen unserer Gemeinschaftswährung nahmen viele Händler nun wohl Gewinne mit. Außerdem belasteten natürlich auch hier die schwachen Konjunkturzahlen aus der EU.
 
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute kaum verändert bis leicht höher in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von maximal 0,3 Cent pro Liter erwarten. Derzeit stehen die Notierungen auf dem niedrigsten Stand seit mehr als vier Jahren und es bietet sich somit weiterhin eine exzellente Gelegenheit, den Vorrat aufzustocken. Dies sollte sich auch schon bei Kleinmengen lohnen.