Ölpreise weiter leicht im Abwärtstrend – Heizölpreise folgen!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben auch gestern wieder etwas an Wert verloren, wenngleich sich die Abschläge in doch recht engen Grenzen gehalten haben. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande heute aller Voraussicht nach mit weiteren leichten Abschlägen in den Tag starten.

Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 41,95 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde genau 39 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar nochmals leicht zurück und wird heute Morgen zu Kursen um knapp 1,18 US-Dollar gehandelt.

Da in den USA der Labor-Day gefeiert wurde und die US-Börsen somit geschlossen blieben, gab es gestern einen ingesamt recht umsatzschwachen Tag an den Ölmärkten. Die Rohölpreise bewegten sich dabei lange Zeit seitwärts, gaben zum Handelsschluss hin aber tendenziell weiter nach und auch heute Morgen zeigen die Kurspfeile eher nach unten.
Hauptthema unter den Marktteilnehmern ist derzeit die erwartet schwache Nachfrageerholung. Vor allem Indien leidet nach wie vor schwer unter der Corona-Pandemie und ist nach den USA mittlerweile das Land mit den zweithöchsten Infektionszahlen. Auch in Europa geht die Angst vor einer zweiten Welle weiterhin um und die Wirtschaft  kann sich in Folge nicht so stark erholen, wie dies allgemein erhofft und wohl auch erwartet wurde.
Lediglich in China scheint es schon wieder kräftig aufwärts zu gehen, was die gestrigen Außenhandelszahlen belegten. Die Exporte stiegen per August um 9,5 Prozent und die Handelsbilanz wies einen wesentlich deutlicheren Überschuss aus als erwartet.
Trotz der Nachfragesorgen gehen die meisten Analysten aber davon aus, dass sich die Ölpreise stabil weiterentwickeln werden. Dafür spricht auch die Tatsache, dass Russland und Saudi-Arabien hinsichtlich des OPEC-Förderabkommens wohl weiter an einem Strang ziehen werden. Gestern haben sich dazu Präsident Putin und König Salman ausgetauscht und sich sehr zufrieden über das bisher Erreichte gezeigt. Am 17. September findet das nächste Treffen des Joint Ministerial Monitoring Committee (JMMC) statt, bei dem es sicherlich hauptsächlich wieder um die Einhaltung der zugeteilten Quoten gehen wird. Laut dem russischen Energieminister Nowak hat Moskau seine Vorgaben akutell zu fast 100 Prozent erfüllt.

Auch am Devisenmarkt blieben die Umsätze gestern dünn und der Euro verlor dabei im Vergleich zum US-Dollar weiter leicht an Wert. Überhaupt war der „Greenback“ gestern eher wieder als „sicherer Hafen“ gesucht, nachdem US-Präsident Donald Trump angekündigt hatte, die Wirtschaftsbeziehungen zu China weiter zurückfahren und die Abhängigkeit verringern zu wollen.
 
Die Heizölpreise hierzulande werden heute aller Voraussicht nach mit weiteren leichten Abschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Insgesamt scheint aber auch hier die Luft nach unten vorerst raus zu sein. Bei Notierungen, die auf dem niedrigsten Niveau der letzten 15 Jahre liegen, decken sich derzeit viele Ölheizer für den nächsten Winter ein, was sicherlich eine sehr gute Idee ist. Vor allem im Hinblick auf die zum Jahresanfang hinzukommende CO2-Abgabe und dann auch wieder höhere Mehrwertsteuer macht es Sinn, schon jetzt zu bestellen, denn die Lieferzeiten liegen in vielen Regionen bei mehreren Wochen.