Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag in der zweiten Tageshälfte wieder deutlich angezogen und sind nahe der Tageshöchststände aus dem Handel gegangen. Heute Morgen geht es in Asien bislang aber schon wieder nach unten, sodass die Heizöl-Notierungen hierzulande wohl nur wenig verändert in die neue Handelswoche starten werden.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 75,80 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Juli kostet zur Stunde 740 Dollar. Der Euro tritt im Vergleich zum US-Dollar auf der Stelle und wird auch heute Morgen zu Kursen um 1,0940 Dollar gehandelt.
Seit nunmehr sieben Wochen bewegen sich die Rohölpreise der Sorte „Brent“ in einer relativ engen Handelsspanne zwischen 72 und 78 Dollar pro Barrel seitwärts. Die Marktteilnehmer sind dabei hin- und hergerissen zwischen der Sorge vor einer globalen Konjunkturschwäche und der Hoffnung, dass zumindest aus Asien wieder Wachstumsimpulse kommen. Obwohl die meisten Analysten für das zweite Halbjahr eine Unterversorgung erwarten, sind die Öl-Futures bislang aber stabil geblieben.
Neben den Konjunktursorgen, die vor allem die USA und Europa betreffen, sind dafür sicherlich auch die bisher nur zum Teil umgesetzten Förderkürzungen der OPEC+ Staaten und Russlands verantwortlich. Vor allem Moskau hatte vor einigen Wochen angekündigt, die Ölproduktion um eine halbe Million Barrel pro Tag kürzen zu wollen. Doch bislang konnten Tracking-Daten von Schiffsbewegungen dies nicht bestätigen.
Und auch in den USA hat sich die Versorgungslage zuletzt deutlich verbessert und die Ölbestände sind dort auf den höchsten Stand seit rund zwei Jahren angestiegen.
Dies könnte sich aber bald ändern, denn die Zahl der aktiven US-Bohranlagen geht seit Monaten permanent zurück, was sich auch bald in den Fördermengen niederschlagen dürfte. Auch für die vergangene Woche vermeldete der Öldienstleister Baker Hughes ein Minus von 4 auf nun nur noch 552 Einheiten. Im Hoch vor Corona lag die Zahl hier bei knapp 900.
Am Devisenmarkt steht aller Voraussicht nach eher eine ruhige Woche bevor, nachdem es ja in der letzten mit den Zinsentscheidungen der US-Notenbank und der EZB etwas turbulenter zuging. Entsprechend gibt es auch im Wechselkursverhältnis zwischen dem Euro und dem US-Dollar zum Wochenauftakt keine größeren Veränderungen.
Insgesamt also recht stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise stabil bis leicht fester in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus von rund einem Cent pro Liter erwarten, erste Preistendenzen deuten aber eher auf stabile Notierungen hin, da der Preisanstieg am Rohölmarkt größtenteils schon in den Kursen enthalten ist. Der auch am Heizöl-Markt seit Wochen existente Seitwärtstrend wurde zuletzt aber nach oben durchbrochen. Da weiterhin wenig auf einen Preisrutsch am Ölmarkt hindeutet, kann gerade sicherheitsorientierten Ölheizern nach wie vor zur rechtzeitigen Einlagerung geraten werden.