Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind heute Morgen in etwa auf dem Niveau der Schlusskurse vom Freitag in die neue Handelswoche gestartet. Bei den Heizöl-Notierungen tut sich bislang noch nicht viel, im Laufe des Tages sollten die Kurse hier aber weiter nachgeben.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 109,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 106,50 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar weiter zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,0915 Dollar gehandelt.
Während die Angriffe russischer Truppen auf Ziele in der Ukraine mit unverminderter Härte fortgeführt werden, gibt es neue Hoffnungen, dass auch der Frieden wieder eine gute Chance hat. Bei den Verhandlungen beider Delegationen wurden anscheinend gute Fortschritte erzielt und ein baldiges Treffen zwischen den Präsidenten Putin und Selenskyj, möglicherweise in Israel, scheint zumindest auf beiden Seiten denkbar zu sein.
Es gibt aber auch noch weitere Konflikte, die den Ölmarkt betreffen, auch wenn diese bei weitem nicht die Tragweite des Krieges in der Ukraine haben. Gestern feuerte der Iran Raketen auf Ziele im Irak ab, was als Vergeltungsschlag für einen israelischen Raketenangriffe nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus bezeichnet wurde. Dies dürfte nicht unbedingt förderlich für die erneut ins Stocken geratenen Atom-Verhandlungen sein, zumal die USA die Angriffe scharf verurteilt hat.
Auch Saudi-Arabien meldete am Freitag wieder einen Drohnenangriff auf eine Raffinerie, hinter dem mutmaßlich jemenitische Houthi-Rebellen stecken. Hier gab es aber nur einen kleineren Brand, der schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte.
Preisdrückend wirkt sicherlich die Meldung, dass es in China zu einem deutlichen Anstieg der Corona-Infektionen gekommen ist und es hier neue größere Lockdowns und Einschränkungen geben wird.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist in der vergangenen Woche um acht auf nun 527 Einheiten angestiegen.
Am Devisenmarkt ist der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter zurückgefallen und konnte dabei nicht von einem unerwartet schwachen US-Verbrauchervertrauen, ermittelt von der Universität Michigan, profitieren. Dieses ist per März von 59,4 auf 54,4 Punkte zurückgefallen. Hauptthema bleibt aber natürlich auch hier der Krieg in der Ukraine.
Die Stabilisierung der internationalen Ölpreise ist hierzulande leider immer noch nicht angekommen und die Kraftstoff- und Heizölpreise geben weiterhin nur sehr zögerlich nach. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht stabile Preise erwarten, erste Preistendenzen deuten aber schon auf unterschiedlich starke Nachlässe hin. Die Blockadehaltung in den Lieferketten muss sich langsam wieder auflösen und dabei hilft sicherlich die in den vergangenen Tagen stark zurückgegangene Nachfrage. Die Heizöl-Notierungen haben nach wie vor ein gewaltiges Abwärtspotenzial!