Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten tendieren auch weiterhin in unterschiedliche Richtungen. Während die Rohöl-Futurs am Freitag auf den höchsten Stand des Jahres geklettert sind, gab es bei Gasöl kaum größere Veränderungen. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande ihren Seitwärtstrend der letzten Wochen fortsetzen.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 88,50 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung September kostet zur Stunde 915 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,0830 Dollar gehandelt.
Die Schere zwischen den Rohöl- und Gasölpreisen, die seit Mitte Juli ungewöhnlich weit auseinander gegangen war, hat sich nun nahezu wieder vollständig geschlossen. Aufgrund von Sorgen über die Versorgungslage bei den Destillaten, haben die Gasöl-Futures zunächst deutlich „outperformed“, in letzter Zeit holten die Rohölpreise aber wieder deutlich auf, einen großen Teil davon am Freitag.
Die Börsianer nahmen hier vor allem den US-Arbeitsmarktbericht zum Anlass, um die Rohöl-Konterakte auf ein bisheriges Jahreshoch zu treiben. Zwar wurden etwas mehr neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen, als dies von den Analysten im Vorfeld erwartet worden war, die mit 3,8 Prozent jedoch deutlich höhere Arbeitslosenquote und der weniger stark als erwartete Anstieg der Stundenlöhne nähren die Hoffnung, dass die US-Notenbank nicht weiter an der Zinsschraube drehen muss bzw. wird. Zudem lag der etwas später veröffentlichte Einkaufsmanagerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe deutlich oberhalb der Prognose, was auf eine weiterhin stabile Konjunkturentwicklung hindeutet.
Bereits zuvor sorgten neue Konjunkturmaßnahmen in China und die Erwartung, dass die großen Player der OPEC+ weiterhin bei den Förderkürzungen bleiben werden, für entsprechende Käufe. Die offizielle Bestätigung der entsprechenden Andeutung durch den russischen Vizepräsidenten Nowak soll hier in dieser Woche erfolgen.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar nicht von den Arbeitsmarktdaten und der Aussicht auf stabile US-Zinsen profitieren. Im Gegenteil, unsere Gemeinschaftswährung verlor nach den guten US-Konjunkturdaten im späten Handel deutlich an Wert und ging auf Tagestief aus dem Handel. Heute Morgen deutet sich zwar eine zaghafte Erholung an, größere Sprünge sind, auch aufgrund eines heutigen Feiertages in den USA, aber nicht zu erwarten.
Die Heizölpreise hierzulande starten trotz der Währungsverluste heute mit leichten Abschlägen in die neue Handelswoche. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen dank des günstigen Verlaufs der Gasöl-Futures aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Insgesamt setzt sich somit der seit Anfang August existente Seitwärtstrend fort und auch in nächster Zeit ist weiterhin eher mit wenig Bewegung zu rechnen.