Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich am Freitag kaum verändert gezeigt und auch heute Morgen ist im asiatisch geprägten Handel bislang keine neue Richtung erkennbar. In Folge starten die Heizöl-Notierungen hierzulande weitgehend stabil, eventuell sogar mit weiteren leichten Abschlägen in die neue Handelswoche.
Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 86,15 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Mai kostet zur Stunde 769 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0985 Dollar gehandelt.
Nachdem sich die Sorge vor einer neuen Bankenkrise gelegt hat und die überraschend angekündigte Förderkürzung der OPEC+ Länder halbwegs verdaut ist, sind die Rohölpreise nun wieder auf Richtungssuche.
Für weiter anziehende Notierungen spricht eindeutig die wohl weiter steigende Nachfrage aus Asien, bei einem eher geringer werdenden Angebot. Dies sieht auch die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem am Freitag veröffentlichten Monatsreport so. Hier geht man unverändert von einer im Vergleich zum Vorjahr um zwei Millionen Barrel pro Tag höheren globalen Nachfrage aus, während die Schätzung zum weltweit zur Verfügung stehenden Angebot im Vergleich zum letzten Report um 0,5 Millionen Barrel reduziert wurde. Die Energieexperten in Paris erwarten daher vor allem in zweiten Halbjahr eine sich deutlich verschlechternde Versorgungslage und warnen vor negativen Auswirkungen auf Wirtschaft und Verbraucher.
Für die Börsianer ist diese Erkenntnis natürlich im Wesentlichen nicht neu und so reagierte der Markt kaum auf den Bericht, zumal sich seit geraumer Zeit immer mehr eine schwächere Nachfrage nach Diesel andeutet. Dies hat sich ja bereits in den vergangenen Wochen auf die Gasöl-Notierungen niedergeschlagen, die entgegen der Rohölpreise permanent unter Druck waren.
Ansonsten ist derzeit von einem recht ruhigen Börsenhandel zu berichten. Die am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten fielen gemischt aus, die Zahl der aktiven US-Bohranlagen hat sich in der vergangenen Woche um 2 auf nun 588 Einheiten reduziert.
Am Devisenmarkt konnte sich der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar nicht über der 1,10-Dollar-Marke halten. Gewinnmitnahmen und neue Aussagen aus Kreisen der US-Notenbank, die angesichts der nach wie vor hohen Inflation eine weitere Straffung der Geldpolitik fordern, haben unsere Gemeinschaftswährung unter Druck gebracht bzw. den Dollar gestärkt.
Trotz der Währungsverluste starten die Heizölpreise hierzulande mit leichten Verlusten in die neue Handelswoche. Aktuelle Berechnungen lassen aber erwarten, dass es bei Abschlägen von maximal einen halben Cent pro Liter bleiben wird. Mittlerweile haben die Notierungen wieder ein recht attraktives Niveau in Nähe der bisherigen Jahrestiefstände erreicht, was dafür sorgt, dass die Verbraucher weiterhin rege bestellen. Seit den Osterfeiertagen ist auch die Zahl der Markbeobachter wieder auf ein mittleres Niveau gestiegen.