Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern im Großen und Ganzen seitwärts entwickelt und stehen aktuell in etwa auf dem Stand von gestern Morgen. In Folge werden die Heizöl-Notierungen, die mittlerweile wieder auf ein recht attraktives Niveau erreicht haben, weitgehend stabil in den Tag starten.
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 69,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 67,15 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1770 US-Dollar gehandelt.
Nach den nicht gerade überzeugenden Konjunkturdaten aus China und den USA war es klar, dass die Rohölpreise zum Wochenauftakt keine großen Sprünge – zumindest nach oben – vollziehen werden. Trotzdem pendelten die für Europa maßgebenden Brent-Futures meist um die 70-Dollar-Marke und es gab nur einen kurzzeitigen kleinen Einbruch, als der Handel an den US-Börsen eröffnet wurde.
Ausgelöst wurde dieser durch neue Zahlen, wonach die chinesischen Raffinerien im Juli nur 13,9 Millionen Barrel pro Tag und somit deutlich weniger Rohöl verarbeitet haben, als in den Vormonaten. Im Juni lag der Wert noch bei 14,8 Millionen Fass täglich.
Dies passt zur allgemeinen Besorgnis, dass die Nachfrage nach Öl und Ölprodukten im zweiten Halbjahr schwächer ausfallen könnte, als dies noch vor einigen Wochen erwartet worden war.
Daher sieht wohl auch die OPEC+ Gruppe zumindest vorerst wenig Veranlassung, der Forderung der US-Regierung nach einer Erhöhung der Förderquoten nachzukommen. Dies heißt es zumindest aus inoffiziellen Quellen. Eine konkrete Stellungnahme zu diesem Thema ist erst Anfang September zu erwarten, wenn sich die Organisation wieder turnusmäßig trifft, um über die weitere Produktionspolitik zu beraten.
Im späten Handel konnten sich die Ölpreise gestern aber schnell wieder erholen, zumal aus Indien die Meldung kam, dass sich hier die Kraftstoffnachfrage weiterhin recht robust entwickelt.
Am Devisenmarkt gab es gestern einen recht impulslosen Handel, bei dem der US-Dollar im Vergleich zum Euro wieder etwas zulegen konnte. Heute warten die Händler unter anderem auf wichtige Daten zur US-Industrieproduktion und zum Einzelhandel. Am Ölmarkt sind die Blicke ebenfalls nach Amerika gerichtet, wo nach Börsenschluss neue Ölbestandsdaten (API) veröffentlicht werden.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute weitgehend stabil, bestenfalls mit leichten Abschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von 0,1 bis 0,3 Cent pro Liter erwarten. Insgesamt stehen die Notierungen, wie eingangs bereits erwähnt, mittlerweile wieder auf einem durchaus attraktiven Niveau in Nähe der Tiefststände der letzten zwei Monate. Entsprechend zeigt sich die Nachfrage auch in dieser Woche wieder durchaus belebt. Der große Run wird wohl aber erst Anfang September kommen.