Ölpreise wieder auf Langzeithoch – Heizölpreise ziehen leicht an!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern wieder zugelegt und zwischenzeitlich den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren erreicht. In Folge starten leider auch die Heizöl-Notierungen hierzulande ebenfalls mit Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche.

Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 72,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 70,25 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar etwas zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2190 US-Dollar gehandelt.

Die preisdrückend ausgefallenen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) hatten am Mittwochabend nur einen kurzzeitigen Effekt auf die Rohölpreise. Diese zogen gestern bereits zum Start in den europäisch geprägte Handel wieder deutlich an.

Der Aufwärtstrend verstärkte sich dann am frühen Nachmittag, als der Monatsreport der OPEC über die Ticker rollte. Diesen werteten die Börsianer bullish, alsp preistreibend, da die Prognose zur globalen Ölnachfrage für dieses Jahr um 120.000 Barrel pro Tag nach oben korrigiert wurde. Generell sieht das Kartell eine Beschleunigung des Bedarfs im zweiten Halbjahr und steht damit sicher nicht alleine da.

Auch die in etwa gleichzeitig veröffentlichten Arbeitsmarktdaten aus den USA fielen in Summe positiv aus. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung ist im Vergleich zur Vorwoche von 405.000 auf 376.000 zurückgegangen, die Zahl der weitergeführten Anträge ging von 3,76 auf 3,50 Millionen zurück.

Für kurzzeitige Turbulenzen sorgte die Nachricht, dass die US-Regierung erste einzelne Sanktionen gegen den Iran aufgehoben hat. Die Futures gaben darauf hin kräftig nach, konnten sich wenig später aber wieder erholen, als klar wurde, dass diese Aktion nichts unmittelbar mit den Ölexporten zu tun hat.

Es zeigte aber, dass der Markt doch sehr anfällig aus Nachrichten zu diesem Thema ist, was auch nicht verwunderlich ist, denn sollte die iranische Ölindustrie wieder auf Hochtouren laufen, würden den Markt schätzungsweise 1 bis 1,5 Millionen Barrel pro Tag zusätzlich zur Verfügung stehen.


Am Devisenmarkt gab es auch gestern keine größeren Kursbewegungen zwischen dem Euro und der Ölwährung US-Dollar. Die Europäische Zentralbank macht weiterhin keine Anstalten ihre Geldpolitik zu straffen und will den Markt weiter beobachten. Dies obwohl die Inflationsdaten zuletzt deutlich gestiegen sind. Auch in den USA geht es mit den Preisen deutlich nach oben. Der gestern veröffentlichte Verbraucherpreisindex legte per Mai auf Jahressicht um 5 Prozent zu. Erwartet wurde lediglich ein Anstieg um 4,7 nach 4,2 Prozent im Vormonat.

Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben mit leichten Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten. Zumindest lassen aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Es bleibt bei der Einschätzung, dass die Notierungen auch in den nächsten Wochen und Monaten nur wenig Potenzial nach unten haben dürften. Daher ist vor allem sicherheitsorientierten Verbrauchern ein rechtzeitiger Bevorratungskauf auf dem aktuellen Durchschnittsniveau der letzten 10 Jahre zu empfehlen.