Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben auch gestern wieder deutliche Gewinne einfahren können und sind auf Tageshoch aus dem Handel gegangen. In Folge werden leider auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit weiteren Aufschlägen starten.
Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei knapp 74 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 71,30 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1270 US-Dollar gehandelt.
In Europa bahnt sich eine neue Energiekrise an! Die Gasvorräte liegen hier weiter deutlich unter dem Niveau der Vorjahre und aus Russland kommt derzeit keine Ware!. Zwar will der russische Konzern Gazprom seine Vertragsmengen erfüllen, zusätzlich benötigte Mengen könnten eventuell aber ein Problem werden.
In Folge gab es gestern an der Börse in London wieder einen deutlichen Preisanstieg auf ein neues Rekordhoch von über 450 British Sterling Pence. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Gas-Futures mittlerweile um über 700 Prozent gestiegen. Viele Kraftwerksbetreiber stellen daher von Gas auf Öl um, falls dies technisch möglich ist.
Hinzu kommt, dass in Frankreich zwei Atomkraftwerke vorübergehend abgeschaltet werden mussten, sodass auch hier auf auf Generatoren zurückgegriffen wird, die mit Öl betrieben werden.
Bleibt zu hoffen, dass die Energieversorgung in Europa in den nächsten Tagen und Wochen nicht zusammenbricht und Blackouts vermieden werden können.
Die gestern Abend nach US-Börsenschluss vermeldeten US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) fielen insgesamt gesehen neutral aus. Zwar legten die Benzinvorräte unerwartet deutlich um 3,7 Millionen Barrel zu, gleichzeitig gab es aber auch einen ebenso starken Rückgang bei Rohöl. Zwar wird Letzteres in der Regel höher gewichtet, die Analysten hatten hier aber bereit im Vorfeld mit einem deutlichen Minus gerechnet.
Bessere Erkenntnisse zur Versorgungslage in den USA werden die heute Nachmittag erwarteten Vorratsdaten des Department of Energy (DOE) bringen.
Am Devisenmarkt blieben die Kursausschläge im Verhältnis zwischen dem Euro und dem US-Dollar gestern recht gering. Ein sich deutlich verschlechtertes Konsumklima in Deutschland und ein weiter zurückgegangenes Verbrauchervertrauen in der EU wirkten sich erstaunlicherweise kaum auf den Wert unserer Gemeinschaftswährung aus.
Die Heizölpreise hierzulande werden leider auch heute wieder mit Aufschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von durchschnittlich einem halben bis einem Cent pro Liter erwarten. Die Krise am europäischen Gasmarkt ist zu einem schwer einzuschätzenden Problem geworden, das sich auch durchaus auf die Öl- und somit Heizölpreise auswirken könnte.