Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im späten Handel einen deutlichen Satz nach oben gemacht und zeigen sich heute Morgen im asiatisch geprägten Handel relativ stabil. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande mit deutlichen Aufschlägen in den Tag starten.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 77,75 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung April kostet zur Stunde 786 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0815 Dollar gehandelt.
Die Stimmung an den internationalen Finanzmärkten hat sich gestern weiter aufgehellt und die Rohölpreise mit nach oben gezogen. Die Konkurs gegangene Silicon Valley Bank wurde von First Citizens Bank aufgekauft, sodass sich die Aufregung im Bankensektor weiter gelegt hat.
Zusätzlich bekam der Ölkomplex Aufwind von der Meldung, dass es künftig keine kurdischen Öllieferungen über den türkischen Hafen Ceyan mehr geben wird. Seit geraumer Zeit gibt es einen Streit über die Öleinnahmen zwischen halbautonomen Region Kurdistian und der irakischen Regierung. Die internationale Handelskammer hat nun entschieden, dass es der Türkei ohne der Erlaubnis aus Bagdad nicht erlaubt ist, Öl aus der Kurdenregion über die Ceyhan-Pipeline zum Export zu transportieren. Hier geht es um eine gewaltige Menge von 350.000 bis 400.000 Barrel pro Tag.
Auch die starke Zunahme der chinesischen Ölimporte sorgt für Auftrieb am Ölmarkt. Aus heutiger Sicht ist in diesem Jahr mit einem Mehrbedarf von 6 bis 9 Prozent gegenüber 2022 zu rechnen.
Die Meldung, wonach Nigeria derzeit Probleme hat, sein Öl zu vermarkten, bremsten den Anstieg der Ölpreise etwas. Hier spielen zum Großteil auch die Streiks in Frankreich eine Rolle, aber auch die geänderten Lieferströme.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar gestern Gewinne verbuchen und dabei sicherlich auch von einem gut ausgefallenen deutschen Ifo-Geschäftsklimaindex profitieren. Dieser ist zum fünften Mal in Folge angestiegen und konnte per März einen Stand von 93,3 Punkten erreichen. Die Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit 91 Zählern gerechnet.
Trotz der Währungsgewinne werden die Heizölpreise heute aller Voraussicht nach mit Aufschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von rund einem Cent pro Liter erwarten. Nichtsdestotrotz bewegen sich die Notierungen immer noch auf einem, in Anbetracht der Lage an den Energiemärkten, recht attraktiven Niveau. Sicherheitsorientierte Ölheizer sollten die aktuellen Kurse zur rechtzeitigen Bevorratung nutzen.