Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben in den letzten drei Handelstagen teilweise deutliche Aufschläge verbuchen können und somit technisch auf den Ausverkauf der letzten Wochen reagiert. Auch die Heizöl-Notierungen sind zuletzt etwas angestiegen, werden heute aber nur wenig verändert in den Tag starten.
Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 76,40 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Mai kostet zur Stunde 685 Dollar. Der Euro verliert im Vergleich zum US-Dollar leicht an Wert und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0990 Dollar gehandelt.
Die längst überfällige Korrektur der Rohölpreise auf die starken Verluste seit Anfang April ist nun da und die Futures haben vom Tief nun wieder gut fünf Prozent zugelegt und somit einen Teil der Abschläge wieder ausgeglichen. Ob damit die Gegenbewegung schon vollzogen ist, lässt sich derzeit nur schwer sagen, auf jeden Fall dürften die Händler in den nächsten Tagen wohl wieder verstärkt auf die Fundamentaldaten blicken.
An diesen wird es nicht mangeln, denn in dieser Woche werden nicht nur wieder neue Ölbestandsdaten aus den USA, sondern auch die Monatsberichte von EIA, OPEC und in der nächsten Woche von der Internationalen Energieagentur (IEA) erwartet.
Gestern gab es neue Zahlen zum Ölverbrauch in Indien. Hier ist die Dieselnachfrage im April auf ein neues Rekordhoch gestiegen, was auf eine robuste Konjunkturentwicklung hindeutet. Heute Morgen wurden zudem neue Außenhandelszahlen aus China vermeldet. Hier legten die Exporte per April um 8,5 Prozent zu, die Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit 8 Prozent gerechnet. Die Importe gingen um 7,9 Prozent zurück, hier lag die Erwartung bei einem Minus von 5 Prozent.
Gerade die Entwicklung dieser beiden Volkswirtschaften wird für den weiteren Verlauf der Ölpreise von großer Bedeutung sein.
Am Devisenmarkt ist der Euro gestern im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurückgefallen. Zum einen gab es am Freitag gute Zahlen vom US-Arbeitsmarkt, was nicht nur auf eine dort robuste Konjunktur schließen lässt, sondern auch eine weitere Zinsanhebung bewirken könnte. Zum anderen sieht es mit der Konjunktur in der EU nicht ganz so rosig aus. Vor allem aus der deutschen Industrie kamen zuletzt keine guten Signale.
Trotz der Währungsverluste starten die Heizölpreise hierzulande heute kaum verändert in den Handel. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht für die weitere Entwicklung nur ein leichtes Plus von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Auch wenn es zuletzt wieder Aufschläge gegeben hat, stehen die Notierungen nach wie vor auf einem sehr attraktiven Niveau, was viele Verbraucher auch so sehen. Das Bestellaufkommen kann weiterhin als recht hoch bezeichnet werden.