Ölpreise wieder leicht unter Druck – Heizölpreise bleiben im Trend!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern zunächst recht stabil gezeigt, sind im späten amerikanisch geprägten Handel dann aber wieder unter Druck geraten und auf Tagestief aus dem Handel gegangen. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande den Abwärtstrend der letzten Tage und Wochen wohl erfreulicherweise auch heute fortsetzen können.

Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 93,30 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Dezember kostet zur Stunde 977 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0340 Dollar gehandelt.

Die Zweifel, dass der geplante Preisdeckel auf russisches Öl nicht wirken oder gar in die falsche Richtung gehen könnte, lassen offenbar etwas nach. Ein Indiz, dass dieser doch zum Erfolg führen könnte, könnte nämlich sein, dass China seine Importe auf Russland zuletzt wohl deutlich zurückgefahren hat, um ab dem 5. Dezember eine bessere Verhandlungsposition zu haben. Zwar wird sich Peking offiziell nicht an der von den G7-Staaten initiierte Maßnahme beteiligen, dürfte sich aber natürlich den daraus resultierenden Vorteilen wohl nicht verschließen.
Außerdem haben Chinas Raffinerien im Oktober um 13 Prozent mehr Rohöl verarbeitet als im Vorjahr. In Zuge dessen stiegen auch die Produktexporte, was sich auch positiv auf die Versorgung mit Heizöl bzw. Diesel auswirken dürfte.
Der gestern veröffentlichte Monatsreport der OPEC brachte kaum eine Überraschung und wirkte sich auch nicht spürbar auf das Handelsgeschehen aus. Wie schon im EIA-Bericht von letzter Woche wurde auch hier die Prognose zur globalen Nachfrage nach unten korrigiert, gleichzeitig aber auch von einem deutlichen Rückgang der Ölförderung im Oktober berichtet.
Im monatlichen Produktionsbericht der EIA wurde die Prognose zur erwarteten US-Schieferölproduktion im Dezember etwas nach oben revidiert, was sicherlich ein weiterer Grund für die aktuell recht schwachen Ölpreise ist. Ebenso neue Konjunkturdaten aus China, wo die Industrieproduktion per Oktober nur um 5 Prozent und somit schwächer als erwartet angestiegen ist. Die Einzelhandelsumsätze gingen sogar um 0,5 Prozent zurück.

Am Devisenmarkt gab es gestern einen recht impulslosen Handel mit nur geringen Schwankungen im Wechselkursverhältnis zwischen dem Euro und der Ölwährung US-Dollar. Heute warten die Analysten auf zahlreiche neue Konjunkturdaten, wie den ZEW Konjunkturerwartungsindex aus der EU.

Die Heizölpreise hierzulande bleiben unter Druck und stehen derzeit auf dem tiefsten Niveau seit Mai diesen Jahres. Geht es nach aktuellen Berechnungen und ersten Preistendenzen, sollte es auch heute wieder Abschläge in einer Größenordnung von gut einem bis zwei Cent pro Liter geben. Das Interesse der Verbraucher den Vorrat aufzustocken, hat aufgrund des starken Rückgangs der letzten Wochen deutlich zugenommen. Die Zahl der Marktbeobachter ist wieder auf einem sehr hohen Niveau und auch das Bestellaufkommen deutlich größer als zuletzt.