Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern nur wenig verändert gezeigt, starten heute Morgen aber mit schwacher Tendenz in den asiatisch geprägten Handel. In Folge gehen erfreulicherweise auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit leichten Abschlägen in den Handel.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 83,20 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Februar kostet zur Stunde 796 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0670 Dollar gehandelt.
Am Ölmarkt bewegen sich die Rohölpreise im Großen und Ganzen weiter seitwärts. Stärkeren Abwärtsdruck verhindert vor allem die derzeit deutlich steigende Nachfrage aus China. Namhafte Marktexperten erwarten für dieses Jahr Ölimporte auf einem Niveau von rund 11,8 Millionen Barrel pro Tag und somit rund eine Million Fass pro Tag mehr, als im bisherigen Rekordjahr 2020. Auch in Indien steigt der Bedarf weiter an. Beide Länder haben in letzter Zeit ihre Importe aus Russland weiter deutlich angehoben.
Neue Spannungen gibt es außerdem wieder einmal im Nahen Osten. Israel hat dem Iran Angriffe auf Öltanker im Persischen Golf vorgeworfen. Außerdem vermeldete die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA), dass der Iran mittlerweile hoch angereichertes Uran besitzt, das sich wohl zum Bau von Atomwaffen eignet. Ein hoher iranisher Funktionär hat die Vorwürfe zurückgewiesen.
Bearish, also preisdrückend wirkte die Meldung, dass die USA die Sanktionen gegen Venezuela im Bezug auf den Ölsektor gelockert und im Februar rund 100.000 Barrel Rohöl pro Tag importiert haben. Außerdem hat Russland vor der angekündigten Förderkürzung seine Exportmengen nochmals deutlich angehoben, was ein Indiz dafür ist, dass die Reduzierung der Produktion eher eine poltische Entscheidung ist und somit nicht herbeigezwungen.
Am Devisenmarkt gab es gestern einen extrem ruhigen Handel mit nur minimalen Kursausschlägen. Hierzulande wird Karneval oder Fasching gefeiert, in den USA wurde gestern ein Feiertag zelebriert. Heute startet die Ölwährung US-Dollar im Vergleich zum Euro mit leichten Aufschlägen. Im Laufe des Tages werden einige wichtige Konjunkturdaten erwartet, morgen Abend dann das Sitzungsprotokoll des letzten Treffens der US-Notenbank.
Insgesamt bleiben die Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt weitgehend stabil, wobei die Heizölpreise heute mit leichten bis moderaten Abschlägen starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von einem halben bis einem Cent pro Liter erwarten. Die Notierungen können nach wie vor als sehr attraktiv bezeichnet werden, was auch viele Ölheizer so sehen. Die Nachfrage zieht wieder an.