Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern lange Zeit seitwärts bewegt, im späten US-Handel dann aber leider permanent zugelegt und auch heute Morgen geht es bislang nach oben. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande heute leider mit weiteren deutlichen Aufschlägen in den Tag starten.
Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei gut 74 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 70,60 Dollar. Der Euro tritt im Vergleich zum US-Dollar weiter auf der Stelle und wird auch heute Morgen zu Kursen um 1,1290 US-Dollar gehandelt.
Die Ankündigung des saudischen Ölkonzerns Aramco vom Sonntag, die Preise für Januar-Lieferungen nach Asien und in die USA anzuheben, kam für viele Marktteilnehmer, angesichts der in den nächsten Wochen prognostizierten Überversorgung der Ölmärkte, durchaus überraschend und wurde als Zeichen dafür gewertet, dass sich die globale Ölnachfrage weiterhin recht robust entwickeln könnte.
Entsprechend starteten die Rohölpreise mit Aufschlägen in die neue Handelswoche, zumal sich auch schwierige Verhandlungen zum Thema Atom-Abkommen abzeichnen und die Händler somit nicht mit einem baldigen Rückkehr des Iran als bedeutender Ölexporteur rechnen.
Vorsichtigen Optimismus gibt es im Bezug auf die neue Omikron-Variante des Coronavirus. Eine erste Studie aus Südafrika macht Hoffnung, dass diese in der Regel eher einen milden Verlauf nimmt und die Patienten wohl kaum beatmet werden müssen. Für eine Entwarnung dürfte es hier aber sicherlich noch zu früh sein, denn noch liegen generell zu wenige Daten vor.
An den Börsen kam diese Meldung trotz der gebotenen Vorsicht gut an und sowohl der deutsche Aktienindex, als auch der Dow Jones legten deutlich zu.
In den nächsten Stunden werden die zur Veröffentlichung anstehenden US-Ölbestandsdaten in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Den Anfang macht das American Petroleum Institute (API) heute Abend nach Börsenschluss, morgen Nachmittag gibt es dann die wichtigeren und einflussreicheren Zahlen des Department of Energy (DOE).
Am Devisenmarkt bleibt das Aufwärtspotenzial des Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar weiterhin stark begrenzt. Neben der sich unterschiedlich entwickelnden Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank, drücken zuletzt auch die in Europa wieder deutlich gestiegenen Corona-Zahlen und eher schwache Konjunkturdaten auf unsere Gemeinschaftswährung. Gestern überraschten die stark um 6,9 Prozent zurück gegangenen Auftragseingänge der deutschen Industrie per Oktober.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute leider mit weiteren Aufschlägen in den heutigen Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von knapp einem Cent pro Liter erwarten. Aus dem Seitwärtstrend der letzten Tage scheint sich leider langsam ein Aufwärtstrend herauszubilden. Die Nachfrage hat zum Wochenstart deutlich angezogen und lässt erwarten, dass sich auch die Lieferzeiten bald wieder nach oben entwickeln könnten.