Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern leider weiter verteuert, obwohl das Department of Energy (DOE) gestern am Nachmittag einen deutlichen Aufbau bei den US-Ölbeständen vermeldet hatte. In Folge geht es leider auch mit den Heizöl-Notierungen hierzulande weiter nach oben.
Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 76,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 72,90 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar etwas zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1330 US-Dollar gehandelt.
Die Zuversicht an den Börsen hat in den letzten Tagen wieder zugenommen und sowohl Aktienkurse, als auch die Rohölpreise wurden deutlich nach oben gehandelt.
Ein Grund hierfür sind sicherlich die bisher ausbleibenden Befürchtungen, dass die Omikron-Varinate des Coronovirus zu einer nachhaltigen Veränderung der Pandemie führen und somit die globale Ölnachfrage wieder deutlich reduzieren könnte. Die bisher auf dem Markt befindlichen Impfstoffe sollen zwar generell weniger gut wirken als bei der Delta-Variante, bei einer Dreifachdosis – zumindest bei BionTech/Pfizer – aber einen recht guten Schutz bieten. Außerdem wurde bereits für März ein angepasster Impfstoff in Aussicht gestellt.
Zusätzlich gab es in den letzten Tagen sehr gute Konjunkturdaten aus den USA und vor allem auch aus Europa, die erwarten lassen, dass der Ölbedarf auch in den nächsten Wochen und Monaten weiterhin recht hoch bleiben wird.
In diesem Marktumfeld wurden bereits die preisdrückend zu wertenden API-Ölbestandsdaten vom Dienstagabend und der ebenfalls eher bearish zu wertenden EIA-Monatsbericht von den Börsianern weitgehend ignoriert. Ähnliches war gestern nach Bekanntgabe des Wochenberichtes des Department of Energy (DOE) zu beobachten. Obwohl es bei Rohöl nur ein Miniminus von 0,3 Millionen Barrel gab und die Bestände im Zentrallager Cushing deutlich zunahmen, bei den Produkten ein deutlicher Aufbau bestätigt wurde und zusätzlich die Gesamtnachfrage bei einer höheren Ölproduktion deutlich zurückging, zogen die Ölpreise in den Abendstunden weiter an und gingen in Nähe der Tageshöchststände aus dem Handel.
Auch heute Morgen setzt sich der Aufwärtstrend im asiatisch geprägten Handel bislang fort.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar gestern durchaus etwas überraschend zulegen und mit schönen Gewinnen aus dem Handel gegangen. Handfeste Gründe hierfür waren nicht auszumachen, denn gestern blieben neue Konjunkturdaten diesseits und jenseits des Atlantiks eher Mangelware.
Trotz der Währungsgewinne werden die Heizöl-Notierungen leider auch heute wieder mit Aufschlägen in den Tag starten und aus dem Seitwärtstrend wird langsam aber sicher wieder ein Aufwärtstrend. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Der Aufwärtstrend der letzten Tage drückt mittlerweile etwas auf die Nachfrage, die nun wieder auf einem für die Jahreszeit durchaus normalen Niveau liegt.