Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Tages weitere Gewinne verbuchen können und gingen auf Tageshöchststand aus dem Handel. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande heute leider ebenfalls mit weiteren Aufschlägen starten.
Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 44,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 41,90 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1820 US-Dollar gehandelt.
Nachdem die wohl baldige Zulassung eines Corona-Impfstoffes am Montag eine Welle der Euphorie ausgelöst und sowohl die Aktienkurse, als auch Rohölpreise nach oben getrieben hat, starteten die Notierungen gestern mit weiteren deutlichen Aufschlägen in den Tag.
Viele Marktexperten und -beobachter rechnen damit, dass der Ölmarkt das Schlimmste nun hinter sich hat und sich die Nachfrage spätestens im zweiten Quartal nächsten Jahres deutlich erholen könnte. Vor allem aus China kommen weiter positive Signale. Hier wurden ja bereits in der letzten Woche die Importquoten angehoben und auch die Lagerbestände sind nun nach den neuesten Zahlen deutlich zurückgegangen, sodass davon auszugehen ist, dass die Ölimporte auch im nächsten Jahr weiter steigen werden.
Am frühen Abend veröffentlicht dann die Energy Information Administration (EIA) ihren neuen Monatsbericht und dieser fiel leicht bearish, also preisdrückend aus. Im Vergleich zum Vormonat wurde die für 2021 prognostizierte globale Ölnachfrage um 0,29 Millionen Barrel pro Tag zurückgenommen, aber auch die erwartete Ölproduktion. Die Preiserwartung für die nächsten Monate revidierte man in Folge leicht nach unten.
Nach Börsenschluss vermeldete das American Petroleum Institute (API) ihre wöchentlichen US-Ölbestandsdaten. Hier gab es einen unerwarteten und deutlichen Abbau von in Summe 14 Millionen Barrel. Die Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit einem Rückgang von 2,4 Millionen Fass gerechnet. Kein Wunder, dass die Ölpreise auch heute Morgen mit einem Plus in den europäisch geprägten Handel starten.
Am Devisenmarkt gab es gestern keine größeren Schwankungen im Wechselkursverhältnis zwischen dem Euro und der Ölwährung US-Dollar. Lediglich am Vormittag fiel unsere Gemeinschaftswährung etwas stärker zurück, als ein enttäuschender ZEW-Konjunkturerwartungsindex für die EU veröffentlicht wurde. Dieser lag per November lediglich bei 32,8 Punkte, im Vormonat wurde ein Wert von 52,3 Zählern ermittelt.
Die Heizölpreise hierzulande folgen den gestiegenen Rohöl-Kursen und ziehen auch heute wieder an. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Mittlerweile haben die Notierungen den höchsten Stand seit Anfang August erreicht und es ist nicht auszuschließen, dass es in den nächsten Wochen und Monaten noch weiter nach oben gehen wird. Wer also noch etwas Platz im Tank hat, sollte bestellen, zumal die Einführung der CO2-Abgabe und die Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung den Liter Heizöl für alle Lieferungen ab dem 1. Januar um rund 9 Cent verteuern wird.