Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben auch gestern ihren jüngsten Aufwärtstrend fortgesetzt, sodass es leider auch mit den Heizöl-Notierungen weiter leicht nach oben geht. Die Nachfrage zwischen den Feiertagen ist dabei erstaunlich groß.
Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 79,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 76,35 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar etwas zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1290 US-Dollar gehandelt.
Der Optimismus, dass die Omikron-Variante des Coronavirus keine schwerwiegenderen Schäden an der globalen Konjunktur und somit auch keinen stärkeren Rückgang der Ölnachfrage bewirken wird, hat die Rohölpreise in den letzten Tagen nach oben getrieben.
Gestern gab es zudem die Meldung, dass die Immunität nach einer Omicron-Infektion, nach Forschungsergebnissen der African Health Research Institute, deutlich erhöht ist. Dies könnte dazu führen, dass die meist schwerwiegender verlaufende Delta-Variante bald verdrängt sein wird.
Ein anderes wichtige Thema am Ölmarkt ist nach wie vor der Atom-Streit mit dem Iran. Am Montagabend wurden hier die Gespräche wieder aufgenommen. Während der russische Gesandte „unbestreitbare Fortschritte“ vernommen hat, zeigte sich das US-Außenministerium unzufrieden mit dem Tempo und bezeichnete das Vorankommen als viel zu langsam.
Spannend wird es wieder zu Beginn des neuen Jahres, wenn sich die OPEC+ Gruppe zu ihrem monatlichen Beratungen bezüglich der weiteren Förderpolitik zusammenkommen wird. Ein Änderung ist nach derzeiiger Einschätzung zwar nicht zu erwarten, zumindest aber neue Erkenntnisse, wie es im neuen Jahr mit den Produktionsmengen weitergehen könnte.
Insgesamt gab es gestern nur wenig neue Markt beeinflussende Meldungen. Auch die nach Börsenschluss veröffentlichten US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) wirkten sich bislang kaum auf die Ölpreise aus, obwohl die Vorräte etwas stärker als erwartet zurückgegangen sind. Heute am Nachmittag werden die wesentlich um- und einflussreicheren Zahlen des Department of Energy (DOE) bekanntgegeben.
Am Devisenmarkt musst der Euro gestern im Vergleich zum US-Dollar Verluste hinnehmen und ist unter die 1,13-Dollar-Marke gerutscht. Bei geringen Umsätzen und wenig neuen Konjunkturdaten ist nicht immer nachvollziehbar, warum es zu dieser Entwicklung gekommen ist.
Klar ist hingegen, dass die Heizölpreise hierzulande, aufgrund der weiter gestiegenen Rohöl- und Gasölpreise, auch heute wieder mit Aufschlägen in den Handel starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Trotz der milden Temperaturen und des Preisanstieges der letzten Tag zeigt sich die Nachfrage, die zwischen den Feiertagen in der Regel eher schwach ist, zuletzt wieder deutlich belebt.