Ölpreise ziehen weiter an – Heizölpreise trotz hoher Nachfrage etwas leichter!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben zum Start in die neue Handelswoche wieder an Fahrt aufgenommen und zeigen sich auch heute Morgen im asiatisch geprägten Handel bislang sehr fest. Hierzulande werden die Heizöl-Notierungen aller Voraussicht nach aber weitgehend unverändert, eventuell sogar etwas nachgebend in den Tag starten.

Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 109,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde gut 105 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum Dollar weiter zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,0970 US-Dollar gehandelt.

Mit den abscheulichen Greueltaten der russischen Armee in der Region Kiew hat sich der Ton gegenüber Moskau wieder deutlich verschärft und der Westen sucht nach neuen Möglichkeiten, Druck auf den Kreml auszuüben. Dabei ist natürlich auch wieder ein mögliches Öl- und Gasembargo im Gespräch. Auch wenn dieses von mehreren EU-Mitgliedsstaaten weiterhin abgelehnt wird, so reicht die Diskussion darüber, um die Marktteilnehmer zu verunsichern. In Folge haben die Rohölpreise zuletzt wieder deutlich zugelegt.
Es gibt aber in diesen Tagen durchaus auch preisdämpfende Impulse. Vor allem die Corona-Lage in China ist nach wie vor ein großes Thema. Der eigentlich heute endende Lockdown für Shanghai wird bis auf weiteres verlängert. Zudem hat die Weltbank die Wachstumsprognosen  für die Region Ostasien/Pazifik für das laufende Jahr um 0,4, auf nun nur noch 5 Prozent reduziert.
Man muss sicherlich auch kein Prophet sein um vorherzusehen, dass auch die Wirtschaft in den USA und vor allem in Europa stark unter den Folgen des Ukraine-Krieg leiden wird und auch hier die Konjunkturaussichten alles andere als gut sind. Der gestern veröffentlichte Sentix Konjunkturindex für die EU fiel per April auf minus 18 Punkte zurück. Im Vormonat lag dieser noch bei minus 7 Zählern. Eine Rezession ist sicherlich im Bereich des Möglichen, wenn nicht sogar wahrscheinlich
Preistreibend wirkte gestern die Nachricht, dass der saudische Ölkonzern Aramco seine Preise für Öllieferungen im Mai nochmals drastisch angehoben hat.

Am Devisenmarkt leidet der Euro im Vergleich zum US-Dollar natürlich weiterhin an den Folgen des Krieges. Gestern fiel unsere Gemeinschaftswährung wieder deutlich zurück, nachdem in der letzten Woche zwischendurch eine leichte Erholung zu beobachten war. Heute werden neue Konjunkturdaten veröffentlicht, von denen sich die Marktteilnehmer neue Impulse erwarten.

Die Heizölpreise hierzulande sind gestern zum Wochenstart deutlich angestiegen, aber erfreulicherweise nicht so stark, wie dies die Vorgaben von den internationalen Ölmärkten eigentlich hätten erwarten lassen. Auch heute koppeln sich die Notierungen weiter ab und werden nach aktuellen Berechnungen sogar mit leichten bis moderaten Abschlägen in den Handel starten. Die Nachfrage hat gestern weiter kräftig angezogen, sodass auch die Lieferzeiten wieder nach oben gehen. Dies könnte der in letzter Zeit sehr positiven Entwicklung in nächster Zeit etwas im Wege stehen, da Preiszusagen für spätere Lieferungen mit Risikoaufschlägen behaftet sind.