Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben nach den gestrigen frühen Verlusten diese schnell wieder aufgeholt und ziehen heute Morgen im asiatisch geprägten Handel weiter an. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit leichten Aufschlägen in den Tag starten.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 72,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 69,35 Dollar. Der Euro zeigt sich im Vergleich zum US-Dollar kaum verändert und wird auch heute Morgen zu Kursen um 1,1870 US-Dollar gehandelt.
Der Druck auf die internationalen Rohölpreise hält sich weiter in Grenzen. Verantwortlich hierfür ist eine robuste globale Ölnachfrage, die sich trotz vieler Corona-Beschränkungen weiter auf Erholungskurs befindet und auf ein nach wie vor begrenztes Angebot trifft.
Dieses wird aktuell durch die Auswirkungen des Hurrikans „Ida“ zusätzlich stark eingeschränkt. Nach Daten des Bureau of Safety and Environmental Enforcement (BSEE) hat Ida die Rohölproduktion im Golf von Mexiko noch deutlich stärker, nämlich um gut 30 Prozent reduziert als der Katastrophen-Hurrikan „Katrina“, der im Jahr 2005 unter anderem New Orleans stark getroffen hatte. Aktuell liegen die Ausfälle immer noch bei gut 80 Prozent, es fehlen rund 1,5 Millionen Barrel täglich.
Ein Indiz für den steigenden Ölbedarf ist die Benzinnachfrage in Europa, die laut dem Daten- und Informationsdienstleister IHS Markit im August auf den höchsten Stand der letzten zehn Jahre gestiegen ist.
Ansonsten gab es nur wenig neue Markt bewegende Meldungen. Die US-Börsen blieben aufgrund des Labor Feiertags geschlossen, weshalb die US-Ölbestandsdaten in dieser Woche einen Tag später veröffentlicht werden als üblich.
Heute Morgen kamen gute Außenhandelszahlen aus China. Hier stiegen die Exporte per August um 25,6 Prozent deutlich stärker als erwartet, ebenso die Importe. Das Plus der Handelsbilanz stieg auf 58,34 Milliarden US-Dollar. Die deutsche Industrieproduktion konnte per Juli ein Plus von einem Prozent verbuchen, nachdem es im Vormonat einen Rückgang gegeben hatte.
Am Devisenmarkt wirkt sich dies bislang aber nicht aus. Der Euro zeigt sich, wie schon gestern, im Vergleich zum US-Dollar kaum verändert bei Werten um 1,1870 US-Dollar. Vielleicht bringt der heute Vormittag erwartete ZEW Konjunkturerwartungsindex, der ja ein wichtiges Konjunkturbarometer ist, eine neue Richtung.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach dem gestrigen leichten Rückgang heute leider wieder mit Aufschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von bis zu knapp einen halben Cent pro Liter erwarten. Das derzeit recht milde Spätsommerwetter und die zuletzt deutlich gestiegenen Notierungen haben auf die Kauflaune der Verbraucher gedrückt. Nach der zwischenzeitlichen Belebung Ende August, ist das Bestellaufkommen derzeit als eher moderat zu beschreiben.