Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich am Freitag im Großen und Ganzen seitwärts entwickelt und auch heute Morgen zeichnet sich bislang kein neuer Trend ab. Da es leichte Währungsverluste gibt, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande mit leichten Aufschlägen in die neue Handelswoche starten.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 69,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde rund 66 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1930 US-Dollar gehandelt.
Die Rohölpreise bleiben zumindest vorerst auf hohem Niveau und die Aussichten auf deutlich fallende Notierungen gleichzeitig trübe.
Dies liegt natürlich im Wesentlichen an den unverändert weitergeführten Förderkürzungen von Saudi-Arabien und der OPEC+ Gruppe, aber auch an der unsicheren Lage im Nahen Osten. Derzeit gibt es wieder neue Spannungen zwischen dem Iran und Israel, die sich gegenseitig beschuldigen, Handelsschiffe mit Sprengstoff beschädigt zu haben.
Aber auch die globale Ölnachfrage zieht weiter an. Die Nachrichtenagentur Bloomberg geht davon aus, dass die chinesische Ölimporte im Januar und Februar um knapp 17 Prozent zugenommen haben. Aber auch in den USA steigt das Verkehrsaufkommen wieder deutlich und die Zahl der globalen Flüge geht ebenfalls nach oben.
Die am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten fielen zudem durchweg positiv aus. Die EU-Industrieproduktion legte per Januar um 0,1 Prozent zu, erwartet wurde ein Minus von 2,4 Prozent. In den USA stieg der Verbrauchervertrauen, ermittelt von der Universität Michigan, per März auf 83 Punkte. Hier lag die Prognose nur bei einem Wert von 78,5 nach 76,8 im Vormonat.
Heute morgen kamen imposante Zahlen aus China. Hier stieg die Industrieproduktion per Februar im Vergleich zum Vorjahr um 35,1 Prozent und die Einzelhandelsumsätze legten um 33,8 Prozent zu. Hier ist aber natürlich zu berücksichtigen, dass es im letzten Jahr um diese Zeit zu massiven Corona-Beschränkungen gekommen ist. Es zeigt aber auch deutlich, wie schell sich die Wirtschaft hier wieder erholt hat.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist laut Baker Hughes in der vergangenen Woche um eine auf nun 309 Einheiten zurückgegangen.
Einen recht ruhigen Handel gibt es derzeit auch am Devisenmarkt. Der Euro musste im Vergleich zum US-Dollar Verluste hinnehmen, der weiterhin von den guten Konjunkturaussichten in den USA profitieren kann. Auf der anderen Seite steigen die Infektionszahlen in weiten Teilen Europas leider wieder deutlich an.
Insgesamt noch recht stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute nur mit leichten Aufschlägen in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. Somit setzt sich der seit rund 10 Tagen existente Seitwärtstrend fort. Die Nachfrage hat in den letzten Tagen etwas angezogen, liegt dabei aber nur bei einem Bruchteil des Bestellaufkommens vor einem Jahr. Damals hatte der Crash der Ölpreise zu einem extremen Bestellboom geführt.