Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag im frühen Handel deutlich nachgeben, konnten sich dann zum Abend hin aber wieder weitgehend erholen. Heute Morgen deutet sich bislang keine neue Richtung an, sodass auch die Heizöl-Notierungen nur mit kleinen Aufschlägen in die neue Handelswoche starten und somit den Seitwärtstrend der letzten Wochen fortsetzen werden.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 55,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde rund 52,30 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar weiter etwas verbessern und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2180 Dollar gehandelt.
Mit schwachen Aktienmärkten und den Sorgen vor einem weiteren Rückgang der Ölnachfrage, bedingt durch die immer strikteren Corona-Beschränkungen weltweit, fielen die Rohölpreise am Freitag zunächst deutlich zurück. Am Nachmittag konnten sich die Futures mit dem einsetzenden US-Handel dann aber wieder erholen.
Diese Entwicklung wurde gestützt von guten Konjunkturdaten diesseits und jenseits des Atlantiks. Hier konnten die Einkaufsmanagerindizes für den Monat Januar die Erwartungen sowohl im verarbeitenden Gewerbe, also auch im Dienstleistungssektor, teilweise deutlich übertreffen.
Als dann aber die in dieser Woche mit zwei Tagen Verspätung vermeldeten DOE-Ölbestandsdaten ausgewertet waren, war die Partystimmung auch schon wieder vorbei. Bei Rohöl gab es nämlich einen deutlichen Aufbau von 4,4 Millionen Barrel, der von dem etwas überraschendem leichten Rückgang der Benzinvorräte nur zum Teil ausgeglichen wurde. Unverändert blieb die Gesamtnachfrage aber auf einem relativ hohen Niveau, bei einer ebenfalls stabilen Ölförderung.
Zu diesem Thema gibt es auch wieder neue Zahlen vom Öldienstleister Baker Hughes. Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist in der vergangenen Woche zum neunten Mal in Folge angestiegen, sodass mit 289 Einheiten der höchsten Stand seit Anfang Mai letzten Jahres erreicht ist. Zwar erfolgt der Anstieg hier langsam, aber stetig.
Leicht preisdrückend dürfte auch die Meldung wirken, dass die Reparaturarbeiten an der libyschen Pipeline schneller als erwartet beendet werden konnten und somit hier die Fördermengen wieder nach oben gehen.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar nur kurzzeitig von den guten Konjunkturdaten aus der EU profitieren und ging am Freitag weitgehend ohne Veränderung aus dem Handel. Heute Morgen profitiert unsere Gemeinschaftswährung von einer positiven Börsenstimmung in Asien, bevor der heute am Vormittag zur Veröffentlichung anstehende Ifo-Geschäftsklimaindex die weitere Richtung vorgeben könnte.
Insgesamt also recht stabile Vorgaben für den heimischen Markt, wo die Heizölpreise heute weitgehend unverändert, nach erste Preistendenzen eventuell mit leichten Aufschlägen in den Tag starten werden. Dies bei einem weiterhin eher geringen Interesse der Verbraucher, deren Tanks nach wie vor gut gefüllt sind und die bei den geringen Schwankungen auch wenig Veranlassung sehen, zu handeln. Entsprechend kurz sind die aktuellen Lieferzeiten, sodass in den allermeisten Fällen eine kurzfristige Versorgung problemlos möglich ist.