Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten waren gestern heftigen Schwankungen unterworfen, letztendlich gingen die Futures aber nur mit einem leichten Minus aus dem Handel. In Folge werden heute auch bei den Heizöl-Notierungen zum Start geringe Abschläge erwartet.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 61,15 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 58,40 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2130 US-Dollar gehandelt.
In den letzten Tagen gabe es am Ölmarkt einige Gründe, die die mittlerweile eigentlich längst fälligen Gewinnmitnahmen verhinderten. Vor allem die wieder anziehende Ölnachfrage aus Asien und hier vorwiegend China, die restriktive Förderpolitik der organisierten Ölförderländer und die erneuten Probleme bei der Ölverladung und -produktion in Libyen sorgten dafür, dass sich die Rohölpreise stattdessen weiter auf dem höchsten Niveau seit gut einem Jahr fortbewegten.
Nach einem robusten Start in den europäische geprägten Handel, der wohl noch durch die bullish, also preistreibend zu wertenden API-Ölbestandsdaten des Vortages verursacht wurde, setzten gestern in den Mittagsstunden aber erneut breit angelegte Verkäufe ein, die aber dann durch die neuen DOE-Zahlen zu den US-Ölvorräten schnell wieder gestoppt wurden.
Auch hier gab es nämlich einen deutlichen Abbau bei Rohöl von 6,6 Millionen Barrel und einen Zuwachs bei Benzin von 4,3 Millionen Fass. Allerdings zog die Gesamtnachfrage um erstaunliche 1,6 Millionen Barrel pro Tag auf nun wieder über 20 Millionen Fass an, bei einer nur geringfügig höheren Ölförderung.
Alles in allem waren die Daten also klar preistreibend zu werten und entsprechend ging es nach Bekanntgabe spontan wieder nach oben.
In den letzten Handelsminuten geriet der Ölkomplex dann aber erneut unter Druck. Aus Libyen wurde das Ende der Hafenblockade vermeldet, nachdem die Sicherheitskräfte wohl nun ihre ausständigen Gehaltszahlungen erhalten haben. Vorübergehende Einschränkungen an einer Nordsee-Pipeline sind ebenfalls weggefallen.
Am Devisenmarkt konnte sich der Euro im Vergleich zum US-Dollar über der 1,21-Dollar-Marke stabilisieren. Das Geschäft verlief dabei recht ruhig und größere Kursausschläge blieben aus. Auch heute werden nur wenige neue Markt bewegende Konjunkturdaten erwartet. Am wichtigsten dürften dabei neue Arbeitsmarktdaten aus den USA sein. Hier gibt es neue Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeistlosenunterstützung.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen stabilen Vorgaben heute nur wenig verändert bis leicht schwächer in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Erste Preistendenzen deuten hingegen eher auf „eingefrorene“ Notierungen hin. Die tiefen Temperaturen sind ja mittlerweile in allen Teilen des Landes angekommen und haben dafür gesorgt, dass sich die Nachfrage deutlich belebt hat. Von einem Boom ist der Markt aber weiter weit entfernt und entsprechend niedrig bleiben vorerst auch noch die Lieferzeiten.