OPEC ohne Wirkung auf Ölpreise – Heizölpreise kaum verändert!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern nur kurzzeitig auf die Ergebnisse des Treffens der OPEC+ und auf neue US-Ölbestandsdaten reagiert und sind in etwa auf Ausgangsniveau aus dem Handel gegangen. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande nur wenig verändert in den heutigen Tag starten.

Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 89,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 87,90 Dollar. Der Euro bleibt im Vergleich zum US-Dollar auf Erholungskurs und wird heute Morgen zu Kursen um 1,13 US-Dollar gehandelt.

Am gestrigen Handelstag war die volle Aufmerksamkeit der Ölhändler auf das Treffen der OPEC+ Organisation gerichtet und so tendierten die Rohölpreise bis zum frühen Nachmittag in einer engen Spanne seitwärts.
Als dann am frühen Nachmittag verkündet wurde, dass das Förderbündnis am ursprünglichen Produktionsplan festhalten und auch ab März 400.000 Barrel pro Tag mehr bereitstellen will, schossen die Futures kurzzeitig nach oben. Viele Marktteilnehmer hatten sich wohl mehr erhofft oder zumindest eine interne Kompensation der von einigen Mitgliesländern nicht erreichten Mengen.
Bereits zuvor war bekannt geworden, dass auch Russland als größter und wichtigster Partner der OPEC, sein Förderziel auch im Januar wieder verfehlt hatte.
Viele Analysten sind der Meinung, dass der Ölmarkt trotz der geplanten Förderanhebung daher auch in nächster Zeit nur knapp versorgt bleiben wird und rechnen mit einem weiteren Anstieg der Ölpreise, zumindest solange die geopolitischen Risiken weiterhin bestehen.
Gestern währte der Anstieg zunächst aber nicht lange und bis zur Veröffentlichung der US-Ölbestandsdaten durch das Department of Energy (DOE) war das Ausgangsniveau wieder erreicht.
Die Zahlen selbst fielen dann eher gemischt aus, sodass sich auch im weiteren Handelsverlauf keine neue Richtung mehr ergab. Zwar gingen die Rohöl- und Destillat-Vorräte in etwa wie wie vom API gemeldet zurück, dafür gab es aber einen Zuwachs bei Benzin. Außerdem ging die Gesamtnachfrage um rund eine Million Barrel pro Tag zurück, bei einer nur geringfügig schwächeren Ölproduktion.

Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter Boden gutmachen und zeitweise sogar deutlich über die 1,13-Dollar-Marke klettern. Die Teuerungsrate in der Eurozone erreichte im Januar mit 5,1 Prozent den höchsten Wert seit es den Euro gibt. Erwartet wurde lediglich ein Plus von 4,4 Prozent. Somit erhöht sich der Druck auf die Europäische Zentralbank, schon bald aus ihrer ultralockeren Geldpolitik auszusteigen.

Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute aller Voraussicht nach keine großen Sprünge vollziehen. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht nur ein minimales Plus in einer Größenordnung von bis zu 0,2 Cent pro Liter erwarten. Das Interesse am Heizölkauf hat in den letzten Tagen wieder etwas zugenommen, die Kaufaktivität bleibt aber eher niedrig. Generell werden aufgrund des aktuell sehr hohen Preisniveaus eher kleinere Mengen geordert. Viele Ölheizer hoffen auf einen Preisrückgang in den Sommermonaten.