Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten gehen heute morgen im asiatisch geprägten Handel deutlich zurück, nachdem das im Suez-Kanal havarierte Containerschiff nun endlich wieder freigesetzt werden konnte. In Folge werden erfreulicherweise auch die Heizöl-Notierungen zum Wochenstart mit leicht nachgebender Tendenz erwartet.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 63,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde rund 59,50 Dollar. Der Euro bleibt im Vergleich zum US-Dollar auf gedrücktem Niveau und wird heute Morgen weiterhin zu Kursen um 1,1780 US-Dollar gehandelt.
Vor allem die Blockade des Suez-Kanals, aber auch die unsichere Lage im Nahen Osten haben in den letzten Tagen dazu geführt, dass sich die internationalen Rohölpreise eher seitwärts bewegt haben. Hinzu kommt die Spekulation, dass die OPEC+ Gruppe am kommenden Donnerstag die Fördermengen erneut nicht anheben könnte, da die Infektionszahlen in Europa und in Indien wieder neue Lockdowns erforderlich machen, die sich entsprechend auf den Ölverbrauch auswirken werden.
Ein entscheidender Faktor dürfte dabei aber sein, ob Saudi-Arabien seine freiwillige Kürzung von einer Millionen Barrel auf über den April hinaus aufrechterhalten will.
Heute Morgen geht es mit den Futures nach der Wiederfreigabe des Suez-Kanals auf jeden Fall zunächst deutlich nach unten, doch die in dieser Woche sicherlich zunehmenden Kommentare und Meinungen über den vermeintlichen Ausgang des OPEC+ Treffens könnte in nächster Zeit für einen insgesamt recht schwankungsanfälligen Handel sorgen.
Die am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten fielen überwiegend positiv aus. Der viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex stieg von 92,4 im Vormonat auf 96,6 Punkte an und auch das US-Verbrauchervertrauen der Universität Michigan konnte unerwartet deutlich auf 84,9 Punkte zulegen.
Bei der Zahl der aktiven US-Bohranlagen setzt sich der Aufwärtstrend nach aktuellen Zahlen von Baker Hughes weiter fort. In der vergangenen Woche gab es hier einen Anstieg um 6 auf nun 324 Einheiten. Somit ist auf Sicht von drei bis sechs Monaten auch wieder mit einer etwas ansteigenden US-Produktion zu rechnen.
Wenig Neues gibt es am Devisenmarkt. Der Euro bleibt im Vergleich zum US-Dollar in diesen Tagen auf dem niedrigsten Stand seit November, was mit den wesentlich besseren Konjunkturerwartungen in den USA und den dort gestiegenen Kapital-Renditen zu begründen ist. Außerdem belastet unsere Gemeinschaftswährung die weiterhin nur sehr schleppend voran kommenden Corona-Impfungen.
Die Heizölpreise starten erfreulicherweise mit Abschlägen in die neue verkürzte Handelswoche. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Somit bleiben die Notierungen auf einem im Vergleich zu den letzten Wochen recht attraktiven Niveau, das gerade von sicherheitsorientierten Verbrauchern zur frühzeitigen Bevorratung genutzt werden könnte. Denn nach wie vor ist ein Preisverfall am Ölmarkt, wie wir ihn im letzten Jahr gesehen haben, definitiv nicht zu erwarten.