Tiefstand erreicht? – Heizölpreise legen weiter zu!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben auch gestern im Zuge steigender Aktienkurse weitere Gewinne verbuchen können und stehen mittlerweile auf dem höchsten Stand seit März diesen Jahres (Brent). In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit weiteren leichten Aufschlägen in den Tag starten.

Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 44,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 41,60 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar wieder schöne Gewinne verbuchen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1815 US-Dollar gehandelt.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA geht weiter zurück. Auch gestern lag der Wert laut worldometer.info mit gut 54.000 deutlich unter dem Wert der Vorwoche und es breitet sich weiter Optimismus aus, dass der Scheitelpunkt zumindest in den meisten Teilen der US-Staaten überschritten sein könnte.
Zudem gab es gestern auch noch gute Konjunkturdaten aus der US-Wirtschaft. Die Werksaufträge per Juni sind überraschend deutlich um 6,2 Prozent gestiegen, während die Analysten im Vorfeld lediglich mit einem Plus von 5 Prozent gerechnet hatten. Auch die geplante Wiederaufnahme der Gespräche bzw. Verhandlungen zwischen den USA und China am 15. August stützte die Märkte.
Ansonsten gab es gestern einen recht ruhigen Handel, bei dem die Rohölpreise lange Zeit seitwärts gehandelt wurden. Mit Eröffnung der US-Märkten und steigenden Aktienkursen zogen allerdings auch die Öl-Futures wieder an und gingen in Nähe der Tageshöchststände aus dem Handel.
Nach Börsenschluss vermeldete dann das American Petroleum Institute (API) die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten. Hier gab es einen überraschend deutschen Rückgang von 8,6 Millionen Barrel bei den Rohölvorräten und auch bei Benzin fiel das Minus stärker aus als erwartet. Lediglich die um diese Jahreszeit eher wenig beachteten Destillat-Bestände verzeichneten ein deutliches Plus. In Summe können die Zahlen aber durchaus bullish, also preistreibend gewertet werden. Die deutlich höher gewichteten DOE-Zahlen werden heute Nachmittag erwartet.

Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar wieder zulegen und dabei wohl von der wieder gestiegenen Risikobereitschaft der Anleger profitieren. Außerdem belastet den „Greenback“ die Uneinigkeit im US-Kongress im Bezug auf die geplanten Corona-Hilfen.
 
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute mit weiteren leichten bis moderaten Aufschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Langsam scheint sich hier ein Boden auszubilden und es stellt sich die Frage, ob wir den Tiefstand mittlerweile erreicht haben. Dies ist natürlich schwer vorhersehbar. Fakt scheint aber zu sein, dass das Potenzial nach unten nur noch sehr gering ist. Wer auf der sicheren Seite stehen will, bestellt also jetzt!