Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern nur kurzzeitig auf deutlich gefallene US-Ölbestände reagiert und sind schlussendlich kaum verändert aus dem Handel gegangen. In Folge starten auch die Heizöl-Notierungen hierzulande ohne große Veränderungen in den letzten Handelstag des alten Jahres 2021.
Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 79,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 76,60 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar die Vortagesverluste wieder wettmachen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1320 US-Dollar gehandelt.
Bei weiterhin recht geringen Umsätzen dümpelten die Rohölpreise gestern bis zur Veröffentlichung der US-Ölbestandsdaten durch das Department of Energy (DOE) mehr oder weniger vor sich her.
Dann gab es aber einen kurzzeitigen Sprung nach oben, da die Zahlen eindeutig bullish, also preistreibend ausgefallen sind. Nicht nur, dass die Gesamtbestände in Summe um gewaltige 18,9 Millionen Barrel und somit deutlich stärker als die API-Zahlen vom Vortag es erahnen ließen gefallen sind, sondern gleichzeitig hat auch die Inlandsnachfrage von 20,4 auf 22.2 Millionen Barrel pro Tag zugelegt. Lediglich die von 11,5 auf 11,8 Millionen Barrel pro Tag gestiegene Ölproduktion wirkte leicht preisdrückend.
Obwohl die Zahlen also klar für einen deutlichen Anstieg der Ölpreise gesprochen hätten, fielen diese kurz nach Veröffentlichung wieder zurück. Anscheinend nahmen einige Marktteilnehmer vor dem Jahreswechsel ihre Gewinne mit, was angesichts der Preisentwicklung der letzten Tage auch nicht verwunderlich wäre.
Insgesamt bleibt die Stimmung der Börsianer aber verhalten optimistisch, sodass auch im Januar eher nicht mit einem stärkeren Preisrückgang zu rechnen ist. Allerdings ist dies natürlich im Wesentlichen davon abhängig, wie sich die Corona-Pandemie weiter entwickeln wird.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar zulegen und wieder über die 1,13-Dollar-Marke klettern. Trotzdem geht das Jahr recht verlustreich für unsere Gemeinschaftswährung zu Ende, da der „Greenback“ bereits seit längerem von der anstehenden Straffung der US-Geldpolitik profitiert, während sich die EZB diesbezüglich eher zurückhaltend zeigt.
Die Heizölpreise hierzulande gehen heute kaum verändert in den Handel. Insgesamt brachte das Jahr 2021 eine deutliche Verteuerung, nachdem die Notierungen im Vorjahr vorübergehend den niedrigsten Stand seit rund 16 Jahren erreicht hatten. Derart große Schwankungen sind in 2022 aus heutiger Sicht eher nicht zu erwarten, da die OPEC+ Gruppe in letzter Zeit doch recht geschlossen auf die Veränderung der globalen Öl-Nachfrage reagiert hat. Nur bei einem Zerwürfnis innerhalb des Förderbündnisses wäre mit neuen Turbulenzen zu rechnen.