Warten auf OPEC Entscheidung – Öl-und Heizölpreise wenig verändert

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Nachmittags Gewinne erzielen können und starten heute weitgehend stabil in den europäisch geprägten Handel. Dank weiterer Währungsgewinne werden bei den Heizöl-Notierungen hierzulande heute, zumindest aus morgendlicher Sicht, keine größeren Veränderungen erwartet.

Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 48,25 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 45,20 Dollar. Der Euro im Vergleich zum US-Dollar weitere Gewinne erzielen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2120 US-Dollar gehandelt.

Im Vorfeld der heute erwarteten Entscheidung der OPEC+-Gruppe, wie es ab Januar mit den Fördermengen weitergehen wird, tendierten die Rohölpreise gestern lange Zeit seitwärts. Erst mit dem einsetzendem US-Handel kam Bewegung in den Markt und die Notierungen legten bis zum frühen Abend hin deutlich zu.
Für gute Stimmung sorgte wieder einmal das Corona-Impfstoff-Thema, denn Großbritannien hat gestern eine Notfallzulassung erteilt, sodass der Wirkstoff von BionTech/Pfizer wohl schon in der nächsten Woche erstmals in der Breite verabreicht werden kann.
Dass die Zahl der neugeschaffenen Jobs in den USA mit einem Plus von 307.000 deutlich unter der Prognose von 410.000 neuen Stellen lag, wirkte sich zumindet nicht bzw. nicht spürbar auf das Börsengeschehen aus.
Auch die Reaktion auf die US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) blieb zunächst verhalten. Hier gab es bei Rohöl einen leichten Rückgang, dafür aber bei Heizöl/Diesel und bei Benzin einen deutlichen Zuwachs. Die US-Ölproduktion hat leicht zugenommen, die Gesamtnachfrage ging im Vergleich zu Vorwoche erneut deutlich um 0,7 Millionen Barrel zurück.
Eigentlich fielen die Zahlen unterm Strich bearish, also preisdrückend aus, aber die Ölpreise legten am frühen Abend erstaunlicherweise weiter zu.
 
Auch der Euro konnte gestern im Vergleich zum US-Dollar weitere Gewinne erzielen und sogar über die 1,21-Dollar-Marke klettern. Weiterhin sprechen die Händler am Devisenmarkt von einer ausgeprägten Dollar-Schwäche, was gestern durch die schlechten US-Arbeitsmarktdaten untermauert wurde. Außerdem ist die generelle Risikobereitschaft an den Börsen in letzter Zeit deutlich gestiegen, sodass unsere Gemeinschaftswährung weiter gesucht bleibt.

Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen gemischten Vorgaben heute ohne große Veränderung in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht nur ein kleines Plus von 0,2 bis 0,3 Cent pro Liter erwarten. Allerdings wirft die CO2-Abgabe, die ab dem 1. Januar auf alle fossilen Energieträger erhoben wird, ihre Schatten voraus. In immer mehr Gebieten ist keine Lieferung im alten Jahr mehr möglich, sodass die Notierungen bereits jetzt um knapp 8 Cent pro Liter angehoben werden müssen. In einigen Regionen kann aber noch geliefert, oder eine Eillieferung angeboten werden. Hier muss abgewägt werden, ob sich der Mehrpreis dafür auch rechnet.