Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern nur einen kurzzeitigen leichten Schwächeanfall erlitten, gingen dann aber wieder, wie schon in den Vortagen, in etwa auf Ausgangsniveau aus dem Handel. Die Heizöl-Notierungen sind derweil auf einen neuen tiefsten Stand seit April 2016 gefallen.
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ wie gestern um diese Zeit bei 45 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 42,80 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar leicht hinzugewinnen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1880 US-Dollar gehandelt.
Seit gut zwei Wochen pendeln die Rohölpreise der Ölsorte „Brent“ nun schon eng um die 45-Dollar-Marke und liefern somit recht stabile Vorgaben für die Heizöl- und Kraftstoffpreise hierzulande.
Während die Corona-Pandemie und die auch dadurch weiterhin recht schwache globale Konjunkturentwicklung den Spielraum nach oben begrenzt, lässt die hohe Förderdisziplin der OPEC und die ebenfalls zurückgehenden Produktionsmengen der nordamerikanischen Schieferölindustrie wenig Potenzial für fallende Ölpreise.
Gestern gab es nur wenige neue Markt bewegende Meldungen. Aus den USA wurden die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung vermeldet, die mit 1,1 Millionen deutlich schwächer ausfielen als erwartet. Die Analysten rechneten im Vorfeld lediglich mit 925.000 neuen Jobgesuchen. Dafür ging aber die Zahl der weitergeführten Anträge leicht von 15 auf 14,8 Millionen zurück. Der Philadelphia Fed Herstellungsindex enttäuschte per August mit einem Wert von 17,2 nach 24,1 im Vormonat, die Frühindikatoren stiegen per Juli mit 1,4 Prozent hingegen stärker als erwartet.
Ein neues Thema könnten in der nächsten Woche zwei Tropenstürme werden, die vom Atlantik in Richtung Golf von Mexiko ziehen und nach jetzigem Stand hier die Ölförderung durchaus massiv beeinträchtigen werden. Bereits am Montag soll es erste Evakuierungen geben. Nachhaltig wird sich das aber sicherlich nicht auf die Ölpreise auswirken, kurzfristig könnten die Öl-Futures aber durchaus etwas anziehen.
Am Devisenmarkt konnte sich der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern recht gut behaupten und dabei sicherlich von den ingesamt eher schwachen US-Arbeitsmarktdaten profitieren. Auch heute Morgen hat unsere Gemeinschaftswährung bislang einen recht guten Start erwischt. Ob es im Tagesverlauf positiv weitergeht, werden die am Vormittag zur Veröffentlichung anstehenden Einkaufsmanagerindizes aus der EU vorgeben.
Ingesamt also wieder recht stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, die auch heute wieder leicht fallende Heizölpreise erwarten lassen. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus von bis zu 0,2 Cent pro Liter erwarten. Der leicht abwärts gerichtete Trend der letzten Tage hat dazu geführt, dass die Notierungen mittlerweile wieder ein neues Langzeittief erreicht haben, dass heute wohl noch weiter ausgebaut werden kann. Derzeit wären die Konditionen für eine Aufstockung des Heizöl-Vorrates also nahezu optimal. Wer noch Platz im Tank hat, sollte bestellen!